Teil eines Werkes 
Bd. 2 (1910) Die Geschichte / von Gustav Albrecht ...
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1 und 1,2,2 in jenem Anfangsjahr, während das nächstwichtige Holz von damals 6 und f2,2 im Jahre 1900 auf 136 und 22,6 hinauf, dann freilich 1905 wieder auf 102 und 17,7 hinunter kam. Alle sonstigen Hauptgüter, mit Ausnahme der Mühlenfabrikate, d. h. Stückgüter, Mauersteine, unedle Metalle, Getreide und Hülsenfrüchte und Braunkohlen, haben eine Bewegung aufwärts gemacht. Sämt­liche Gruppen vereinigt machten 1875 ein, 1905 vier Fünftel des Rathenower Durch­gangsverkehrs aus?)

Der Teltowkanal, der von 190 s ab durch den Kreis Teltow erbaut wurde, war als das Merk eines lokalen Verbandes von vornherein mehr für den landschaft­lichen Verkehr als für den weit vermittelnden Großhandel bestimmt. Gr ist der kommerziellen Entfaltung der Kreisorte besonders zugute gekommen. Von den 60 000 t, auf die sich wider Erwarten der durchschnittliche monatliche Gesamt­verkehr von 1907 zu 1908 verdoppelt hat, nahm der Hafen von Lichterfelde, aller­dings der größte am Kanal, mit 89000 t Belegung fast den sechsten Teil in An­spruch. Unter den anderen Häfen werden die von Teltow und Tempelhof durch Eisenbahnanschlüsse an die Anhalter und Mittenwalder Strecke in kurzem zu be­deutenden Umschlagsplätzen werden. Auch die elektrische Treidelei, die sich immer besser bewährt, ist in erster Linie dem Lokalverkehr förderlich. Immerhin ist auch der Durchgangsverkehr an der allgemeinen Verkehrssteigerung nicht unbeteiligt ge­wesen, und es ist damit zu rechnen, daß sein gegenwärtiger Anteil von 1015 V» noch wächst.

Ganz anders der Wasserverkehr Berlins. Er ist der zweitgrößte Preußens. Er steht nur dem der Rhein-Ruhr-Hüfen nach. Die größte deutsche Industriestadt ist das Herz eines ungeheuren Körpers, weithin Bewegung entsendend und weither sie an sich ziehend, aber noch mehr als ein Herz, die Verbraucherin ungeheurer Stoff­massen, die erst sehr mittelbar das allgemeine Wirtschaftsleben wieder erregen. Eine Statistik der Schiffsbewegungen im Berliner Hafen für die Mitte des vergangenen Jahrhunderts lehrt, wie hoch der Stand des Berliner Wasserverkehrs doch schon im vormärzlichen Staate gegenüber der Epoche der großen deutschen Kriege war:

Ls gingen

ein

beladene

leere

aus

beladene

leere

durch

beladene

leere

insgesamt

Schiffe

18-10

22 267

708

3111

18 908

2681

6-16

18 351

1869

27 HO

758

3151

21 213

1252

1352

60 816

Die Statistik des Reiches zählt nur die angekommenen Schiffe, also abgesehen von den durchgegangenen, ungefähr die eine Hälfte der früher angeschriebenen Transporte. Dafür erlaubt sie durch die Unterscheidung von Berg- und Talfahrt die Feststellung, daß die Zunahme des Berliner Hafenverkehrs im letzten Menschen­alter hauptsächlich auf die Rechnung der östlichen Zufuhr kommt, während die west­liche gesunken ist:

9 U. Fischer, Die LIbschiffahrt in den letzten 100 Jahren. Nationalökonomische und statistische Abhandlungen des Staatswissensch. Seminars zu Halle 58. Jena tyo7, S. 22 i ff., 227 ff.