Teil eines Werkes 
Bd. 2 (1910) Die Geschichte / von Gustav Albrecht ...
Entstehung
Seite
385
Einzelbild herunterladen

385

Die Statistik der Güterbewegung auf preußischen Eisenbahnen, die vom Ministerium der öffentlichen Arbeiten herausgegeben wird, unterscheidet für die Mark die beiden Verkehrsbezirke Berlin und Provinz Brandenburg. Das ist inhalt­lich sehr berechtigt. Denn es treten im Eisenbahnverkehr der beiden Bezirke mit den anderen deutschen und mit dem Auslande große allgemeine und bezeichnende Unter­schiede hervor. Die Provinz pflegt mit den einzelnen deutschen Landschaften einen ziemlich gleichmäßigen Austausch, wo höchstens die Nachbarlandschaften einiger­maßen bevorzugt sind. Der berlinische Markt ist naturgemäß als Absatzort und Bezugsquelle für die Provinz meist von ganz überragender Wichtigkeit. Daneben aber sind seine Verbindungen die einer Weltstadt, weiter und einseitiger, im ganzen künstlicher ausgebildet. Der innere, die Grenzen des Bezirks nicht überschreitende Eisenbahngüterverkehr umfaßt selbstverständlich aus der schmalen Basis des Stadt­kreises weit geringere Ziffern als in der Provinz.

Der Menge nach stehen in beiden Verkehrsbezirken die Bau- und Brenn­materialien obenan. Steinkohlen empfing die Provinz. 1907 1 644 038 4, davon l 159 215 t aus dem Gppelner, l74 685 4 aus dem Breslau-Liegnitzer und 140 8st4 4 aus dem Westfälischen Ruhrbezirk. Sie versandte demgegenüber die nur unbedeutende Zahl von 56 641 4, worunter 53 946 t allein nach Berlin; 6 s 359 4 wurden im Innern befördert. An Steinkohlen wurden 131. 400 4 eingeführt: 48 138 1: aus Berlin, 42 110 4 aus Westfälisch Ruhrland, 52 116 4 aus Breslau- Liegnitz; 84374 t wurden ausgeführt, und zwar 74 333 4 nach Berlin; 86 852 4 verkehrten im Bezirk. An Steinkohlenbriketts verschwand die Ausfuhr von 472 t fast gegen die Einfuhr von 115 433 4, wovon 58 100 4 aus denr Westfälischen Ruhr­bezirk und 31 075 4 aus Pommern kamen. Zn Braunkohlenbriketts und Aoks ver- zeichnete Brandenburg mit 1 996 109 4 seine größte Exportziffer, die sich mit 846 651 4, 364 180 4, 295 065 4 und 126 088 4 hauptsächlich auf Berlin, Sachsen, Pommern und Breslau-Liegnitz verteilte; der Import belief sich bloß auf 174 285 4, wovon 106 668 4 Merseburg-Thüringen stellte; der Innenverkehr erreichte mit 1 769 l 4 fast den Export. Für rohe Braunkohlen waren die drei entsprechenden Zahlen 140 055 4 (104 847 4 nach Breslau-Liegnitz), 344237 4 (118 245 4 aus Breslau-Liegnitz, 111 585 4 aus Merseburg-Thüringen und 110 432 r aus Böhmen) und 406 284 4. Die Holzhandelsbilanz der Provinz ist aktiv. Sie versandte an Brennholz 411 269 4 (nach Ruhrwestfalen 185 505 4, nach Berlin 45 914 4), an Nutzholz 223 329 4 (nach Berlin 128 550 4) und an Rundholz 46 605 4 (nach Ber­lin 14 087 4); versorgte sich selbst mit 136 830 4, H8 195 4 und 53 051 4; ernpfing endlicb noch 99 185 4, 160 102 4 und 44 836 4 von außerhalb. Bruch- und Bau­steine in einer Gesamtmenge von 1 173 7H3 4 wurden aus den Nachbarländern be­zogen, nämlich aus Sachsen 369 8114, aus Merseburg-Thüringen 258 314 4, aus Breslau-Liegnitz 233 219 4 und aus Magdeburg-Anhalt 174 223 4; von eigenen wurden 884 544 4, darunter nach Berlin 732 591 4, ausgeführt und 1 229 020 4 im Bezirk behalten. Bearbeitete Steine wurden fast nur eingeführt, und zwar beinahe ausschließlich aus Sachsen, von 68 152 4 53 286 4. Gebrannter Aalk kam zur Hälfte aus Breslau-Liegnitz, von 137 304 4 58640 4, ging weg mit 19 387 4 und wurde

Brandenburgische Landeskunde. Bd. n. 25