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Holze den deutschen Kolonisten zur Verfügung stand, seine höchste künstlerische Ausbildung unmittelbar nach der Einführung des Christentums, ein Hinweis darauf, daß von vornherein hervorragende technische Kräfte tätig waren. Die St. Godehardskirche zu Brandenburg (Abb. 11), die wenigstens in ihren unteren Teilen noch der Frühzeit angehört, aber auch in der späteren Fortsetzung eine einheitliche Form beibehalten hat, verkündet schon den Verzicht auf ornamentale Ausbildung und legt dar, daß man sich der Eigenart dieses
Abb. 12. Granitkirche in Wamow (Prignitz). Abb. 14. Kirche in Marienfelde bei Berlin.
Abb. 1 3 . Dorfkirche in Linthe bei Belzig.
Abb. 14. Godehard in Brandenburg.
Baustoffes wohl bewußt war. Ls tritt an die Stelle der reichen Profilierung des west- portales, die im Westen gedoppelte birnförmige Querschnitte, in Großbauten auch reiches Skulpturenwerk zeigt, eine einfache rundliche, konvexe Abschrägung mit halbkugeligen Knöpfen, eine verzierungsweise, die sich auch an der Dorfkirche in Herzberge (Niederbarnim) und an dem Stettiner Tor in Templin — hier aber an den vouten des Durchgangs — findet.
Bescheidener, aber in ihrer ernsten Anspruchslosigkeit doch künstlerisch wirkend, sind im allgemeinen die granitnen Dorfkirchen dieser Zeit. Anspruchslos, weil das spröde
Brande'iburgische Länderkunde. BS. IV.
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