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Augustiner (Brandenburg, Friedeberg, Königsberg), die volkstümlichen Franziskaner (Angermünde, Berlin, Brandenburg, Gransee, Jüterbog, Gottbus, Kyritz, Grossen, Sorau), die Dominikaner mit ihren zwar höhergerichteten, aber von der Entwicklung bald in den demokratischen Strom zurückgedrückten Bestrebungen (Brandenburg a. d. H., Cölln, Luckau, Neuruppin, Strausberg).
Das System der Klosteranlagen war einfach und fast überall gleich: Das Grundviereck, das in dem gleichgelagerten Bauernhöfe sein Vorbild hatte, wurde im Norden von der Klosterkirche, im Süden von dem Speisehaus (Refektorium) und auf den anderen Seiten von dem Kapitelsaale und dem Schlafhause (Dormitorium) begrenzt. Diese Baulichkeiten schlossen den Kreuzgang ein, während für den Abt oft ein besonderer Bau errichtet wurde.
Die Gründung des Klosters Zinna erfolgte 1170, aber schon neun Jahre später wurde die Anlage zerstört. Der Neubau aus dem Anfänge des 13. Jahrhunderts enthält nur in dem südlichen Querschiff noch das alte Tonnengewölbe, in den Seitenschiffen Reste der älteren Bemalung, während der übrige Bau spätgotische Gewölbe hat. Im allgemeinen ist die starre Gebundenheit des romanischen Stiles schon gelockert und von Einflüssen durchsetzt, die als sehr frühe Vorboten des gotischen Stiles zu betrachten sind. So weisen die dem Querschiff östlich angebauten vier runden Nischen ebenso auf die Umgänge des gotischen Kirchenbaues hin wie die merkwürdige äußerlich eckige Form der fünf Apsiden mit ihrer halbkreisförmigen Grundfläche. Immerhin steht der Bau in seiner granitnen Schlichtheit als ein vollendetes Meisterstück der Zisterzienserkunst vor uns, wenn auch der obere Teil und der Dachreiter spätere Ergänzungen sind. Dagegen zeigt die breite Lagerung dieses Klosters mit seinen ehemals weit ausgedehnten Baulichkeiten innerhalb des leicht gewellten bfügelvorlandes des Fläming eine so landschaftlich fein abgestimmte Berechnung, daß sie allein Zeugnis für das Empfinden der mönchischen Baumeister ablegen kann (Abb. 20).
Auch Lehnin zeigt diese Vorzüge. Wie fast immer hat sich der Orden hier mitten im Sumpflande festgesetzt, das ihm in der Ausdehnung der Bauten keine Grenze setzte. Schon bald nach ss80 begonnen, ragt der östliche Teil noch heute fast unverändert auf. Nur die alte Balkendecke ist nach Erhöhung der Wände mit Gewölben versehen — vermutlich in der Mitte des s3. Jahrhunderts, wenn die Weihe von 1262 einen Schluß erlaubt. Als eine seltene Ausnahme wird bei Lehnin einmal im Jahre 1260 der mönchische Baumeister, der wüstster operis vonruäns urkundlich genannt, der älteste Künstlername Brandenburgs! Bei der Erhöhung der Mauern im 13. Jahr-
Abb. 20. Klosterkirche Zinna,
Berlin NW. S7.