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von Schönfließ (oberer Teil), Brandenburg (Rathenower Torturm, Steintor), während die Mehrzahl unserer prächtigen Brandenburger Torbauten Erzeugnisse der Kunst des 16. Jahrhunderts sind (Abb. 30—53).
Von den reich ausgestalteten brandenburgischen Rathäusern sind nur wenige Reste aus dem 13. und 14. Jahrhundert auf uns gekommen; sie lassen aber die ganz hervorragende künstlerische Stellung innerhalb der Stadt deutlich durch die Lage erkennen, die fast durchgehends auf dem Markte war. hier erhob sich das Kaufhaus als ein ansehnliches Gebäude, das auf dem in der Regel regelmäßig viereckigen Platze von beherrschender Wirkung gewesen sein mußte, wenn es uns auch heute nicht mehr möglich
Abb. 38 . Prenzlauer Tor in Templin.
Nach Aufnahme von Hofphotograph J. Alb. Schwartz. Berlin NW. 87.
Abb. 39. Rathaus in Königsberg, N.-M. Ostgiebel.
Nach Aufnahme von Hofphotograph F. Alb. Schwartz. Berlin NW. 87.
ist, sie auch nur einigermaßen abzuschätzen; denn weder sind von den bürgerlichen Fachwerkbauten aus dem 13. und 14. Jahrhundert noch wesentliche Reste erhalten, noch lassen die wenigen in dieser Zeit erstandenen Rathäuser ihre ursprüngliche Gestalt erkennen. Das älteste Denkmal scheint das Berliner Rathaus gewesen zu sein, dessen allein erhaltener, jetzt im Parke von Babelsberg stehender Rest nur die offene Gerichtslaube, nicht mehr den hauptbau darstellt. In Königsberg in der Neumark läßt aber das wohl im 14. Jahrhundert begonnene Rathaus erschließen, daß das gesamte Untergeschoß überwölbt war, auf dem sich ein weiterer Verwaltungsstock erhob. Die Giebelseiten dieses Rathauses (Abb. 39), das zugleich die Entwicklung der maßvollen älteren Ost- in die westliche Prunkfassade des 15. Jahrhunderts erkennen läßt, sind besonders reich geschmückt,