Teil eines Werkes 
Bd. 4 (1916) Die Kultur / von Robert Mielke ...
Entstehung
Seite
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man solcher Lebenswecker nicht mehr: unter dem Einflüsse der Wanderlehrer hatte sich ein einheimischer Humanismus herausgebildet, dessen Lehrer und Schüler dann an mannig­fachen Orten der !Nark und der umliegenden Länder tätig waren, die aber in solcher Diaspora" wie durch ein geistiges Band in ihrer literarisch-lateinischen Tätigkeit zu­sammengehalten wurden. Freilich hat die Universität zu Frankfurt a. O. niemals eine

welche Arabien uns, welche uns Indien beut.

herrliche Städte besitzt er und hocherhabene Burgen,

Tempel auch, welche gebaut du von den himm­lischen glaubst.

Fürst Joachim, des fürstlichen Zepters L<be, damit auch

Dieser Ruhm nicht dem Lande fehle, worüber er herrscht,

Führt ein Gymnasium auf, mit hoch anstreben­den Säulen,

Da, wo Frankfurt empor ragt, die gewaltige Stadt.

Edlere Künste zog er hierher und Scharen der weisen,

Männer auch, welche Apolls Lieder zu lehre», geschickt.

heil euch! den Schätzen gesellen sich bei die Geschenke der Pallas;

Diese Güter, sie sind reicher, als die seines Land's.

Ja, das Furchtbare gibt den blühenden Künsten das Daseins,

Mit der Panchäer Gebiet einer Kekropia sich.

willst du das übrige besser noch kennen durchblättre das Büchlein,

Leser, damit dir das Land inniger werdevertraut.

Durch die Küsten der Mark hin führen dich die Monumente;

Jeder Bezirk wird sodann, der dir verborgen, bekannt.

Finden wirst du, was dich erfreut, gelesen zu haben,

Triebst du nicht, eh' du es neu liesest, damit deinen Spott.

Stützest im Buch du hie und da Irriges:

(juas opnisntus ^rsbs, loäia «ivs äsäit,

DZrsKias uriiss atqns altas possiäst »ress,

Dsmplaqus, oaeliooias quao äseuisss putss.

Hie äoaobiw Driuesps, sesxtri susosssor aviti,

Dals suu us uou iu rexious korst,

Oymnasio soliclas srsxit ucl astra ooluinuas,

Hua Dranexboräiasae esruitur urdis opus.

IuZsuus.8 artss äsäit bns, sopbieasqus oatervas,

Hie, sna qui äooeaut sarmina, Dbosbus bubst.

O bsnsl äivitiis aääuntur Daliaäos arte»,

Hass bona sunt tsrrus äivitiora suus.

Isrrs. ksrux kruxuiu kosonnäas ooiroipit urtss,

ällustu sst Danebasis Oseropis vra ioois.

Ostsra quo wsiius uvseus, Iruuo voivs libsliuw,

Dsotor! ut et tsiius uots. sit illa tibi.

Hass ts blarsbitieas äneaut wouuwsutu per orus;

8is tibi, qui iatuit, ooAuitus orbis srit.

luveoies illio, qnas ts isxisse juva- bit,

Dum uou, qnam relsZus, iasssris illa prius.

8i tumsu boe quasäam kusriut srrata libsiio,

Darss, mors, esisri oouäiäit auotor opus.

übe

Nachsicht; in hastiger Eil' bracht' es der Autor zu Tag'!

Anm.: Ernst Münch, der diese nicht gerade formvollendete Übertragung t850 veröffent­lichte (U. v. Huttens Jugenddichtungen 2. 3/5), bemerkte dazu: Nur ungern und nur der Vollständig­keit wegen nahm ich dieses Gedicht auch mit in die Sammlung auf. Es ist in jeder Hinsicht eine Schülerarbeit, nachlässig verfaßt und durch Wiederholungen der Gedanken und der Aus­drücke in der Übersetzung erschwert. Doch wird es als älteste Reliquie und als erster versuch Huttens willkommen sein. Für einen so feurigen und südlich-üppige» Geist, wie Hutten, bleibt es immer merkwürdig, daß er seine poetische Laufbahn mit der Verherrlichung der Mark begann.