vielgebrauchtes „Elementarbuch der Mathematik“ etc. Vom vierten Jahrgang an erschien hier auch jene Zeitschrift der Gesellschaft hebräischer Sprachforscher (später „Gesellschaft zur Beförderung des Guten und Edlen“ genannt): „Meassef“. Als „Zugabe“ brachte diese Zeitschrift eine deutsche Abhandlung über die frühe Beerdigung, von Markus Herz (vgl. S. 189), eine Sammlung der Haftaroth, die Sprüche Salo- monis, Predigten etc. Aus der genannten Druckerei ging ferner der erste Teil von Maimonides’ „More Nebuchim“ mit einem Kommentar von Moses Narboni, sowie die „Schire Tiferet“ („Mosa'ide“ in fünf Teilen) von Wessely hervor. Von gewisser Bedeutung ist noch ein in deutscher Sprache abgefaßtes, in hebräischen Schriftzeichen gedrucktes Aktenstück: „Norm für die sämtlichen Mitglieder der Administration der Jüdischen Gemeine", d. h. eine Dienstanweisung für den Gemeindevorstand und die nachgeord- neten Organe.
Die „Freyschule“ vermochte sich auf die Dauer nicht zu halten. Da die wohlhabenden Mitglieder der Gemeinde ihre Kinder in die gelehrten Schulen schickten — während sie sie „doch eigentlich mehr zu Handwerkern und wahren Produzenten als zum Kleinhandel und Studieren ziehen sollten“ —, so entstammte das Schülermaterial hauptsächlich den Kreisen der Minderbemittelten. „Die Eltern verstehen es nicht“, sagt der Jahresbericht von 1820, „eine Anstalt zu würdigen, in der nichts gelehrt wird, als was dem Menschen — wes Standes er sei — not tut und dem jüdischen Knaben jetzt, da er sich zum Handwerker und Ackerbauer bilden darf, mehr not tut als je. Sie verstehen das nicht und schicken deshalb ihre Kinder auch nicht in unsere Anstalt.“ Auch die Firmierung „Freischule“, welche viele Eltern mit „Armenschule“ gleichsetzten, hielt den Zugang von Kindern wohlhabender Eltern von der Schule fern.
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