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Der Raw : kulturhistorische Erzählung / von Judäus
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Ran (Name eines berühmten Kommentators) nicht gar zu schön wäre. Von seinen geraden, schönen S'wores (Begründungen) kann man sich gar nicht losreißen." Aber davon abgesehen, geht er heute Abend nicht zu Bett bis ich nach Hause komme und ihm den Beschluß der Chewro über seine Aufnahme mitteile."

Darauf wurde der Bereinsdiener fortgeschickt, um den Knaben zu holen.

II.

Der Knabe hatte ganz das sympathische Wesen seines Vaters sowie seinen hohen Wuchs und starken Körperbau. Nach seinem Aussehen hätte man ihn eher für einen dreizehnjährigen Knaben gehalten. Die Klugheit leuchtete aus seinen blitzenden Augen und jeder Zug seines schönen Gesichtes spiegelte die Gottesfurcht und Beschei­denheit wieder, welche den Grundzug seines Charakters bildeten. Beim Anblick des erleuch­teten Saales und der illustren Gesellschaft blieb er einen Augenblick verschüchtert an der Türe stehen. Aber der Vorsitzende kam ihm entgegen, führte ihn an den Tisch, an dem der Vorstand saß und wies ihm dort einen Platz an. Dann schenkte er ihm einen Becher Meth ein, legte ihm ein Stück Kuchen dazu und forderte ihn auf, zunächst etwas zu genießen.

Ich danke sehr für diese Aufforderung", er­widerte der Knabe, der bald seine Unbefangenheit wieder erlangt hatte, da sämtliche Anwesende Bekannte und gute Freunde von ihm waren,

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