20
Chewro-Schamesch beklagt sich ohnedies, daß er nicht allein dem schweren Dienste gewachsen ist. Dann kannst du Anteil an allen Mizwos der Chewro haben, ohne Mitglied zu sein. In drei Jahren, wenn du zu gutem Barmizwo sein wirst, stellt dein Vater einen neuen Antrag um Aufnahme, und dann wird gewiß keiner mehr dagegen sein. Was sagst du dazu?"
„Ich bin völlig damit einverstanden, wenn es mein Vater ist. Ich weiß, daß es eine große Ehre ist, Mitglied der Chewro zu sein, aber um diese Ehre war es mir niemals zu tun. Nur an der Mizwo ist mir gelegen und an dieser werde ich jetzt einen reichen Anteil haben, ich danke dem Rosch Hachewro für diesen Antrag von ganzem Herzen."
Mit diesem Ausgleich waren alle einverstanden und der zehnjährige Knabe war jetzt Schamesch der Chewro Kaddischo von Loßna. Der Eintrag darüber ist noch heute in dem Protokollbuch der Chewro Kaddischo enthalten, sowie auch seine formelle Aufnahme als Chewromitglied nach zurückgelegtem dreizehnten Lebensjahre. Der Großvater spendete dafür fünfzig Klafter Holz in die Synagoge und zahlte jährlich achtzehn polnische Gulden für seinen Enkel, der in chem Protokoll mit, bei einem Knaben in diesem Alter, ganz ungewöhnlichen Ausdrücken gefeiert wird.
III.
Wir haben diese Episode von der Aufnahme des zehnjährigen Knaben in die Chewro Kaddischo