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keit trat, der nur dem Studium der Thora und der Erfüllung ihrer Gebote lebte, dieser Mann war der erbittertste Gegner des Chassidismus und seiner Anhänger! Einen gefährlicheren Gegner konnte es bet der unbestrittenen Autorität, die er besaß, für die junge Bewegung nicht geben. Woher rührte diese erbitterte Gegnerschaft des sonst so friedliebenden illustren Mannes?
Es ist wahr, daß chassidische Anschauungen und Erklärungen von Stellen der Thora in die Oeffentlichkeit drangen, die diskutierbar waren, die als pantheistische Verirrungen gedeutet werden und sonst leicht zu Mißverständnissen Anlaß geben konnten,- doch das waren höchstens theoretische Jrrtümer, wie sie zu jeder Zeit Vorkommen und die diese schroffe Abweisung nicht erklären können. Aber nun traten Zeugen auf, die das Vertrauen des Gaon genoffen, es aber tatsächlich nicht verdienten,welche behaupteten, daß die Chassidim auch durch die Praxis die verderblichen Folgen ihrer Irrlehren bekundet hätten.
Diese Zeugen erklärten vor dem Gaon, daß sie mit eigenen Augen gesehen hätten, wie die Schüler des Rabbi Dow Ber eine Frau umtanzt hätten und daß sie diese Orgien an geheiligter Stätte im Bes Hamidrasch feierten. Das war eine Ungeheuerlichkeit, die allein genügt hätte, um den Stab über den sittlichen Charakter der Chassidim zu brechen.
Was lag der Sache zu Grunde? Die hochbetagte Tochter des Baal Schem Tow hatte sich