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beim Empfang des Sabbat an die Türe des Bes Hamidrasch gestellt, um Zeuge von dem Geiste ihres Vaters zu sein, der hier in einer begeisterten Beterschar zu beredtem Ausdruck kam!
Andere Zeugen sagten aus, daß sie dieChassi- dim gesehen hätten, wie sie am Tischo be Aw (Fasttag zunl Andenken an die Zerstörung des Tempels) sich an Speise und Trank gütlich getan hätten. Das war ein Frevel, der dem Faß den Boden ausschlug. Wenn sie den Fasttag des Untergangs von Staat und Tempelheiltgtum nicht mehr mit der jüdischen Gesamtheit begingen, so war das ein Beweis, daß für sie der Messias bereits gekommen war, daß die Chassidtm Sab- batai Zewt für den wahren Messias hielten und somit Sabbatianer waren.
Die Zeugen hatten aber verschwiegen, daß Tischo be Aw damals auf einen Sabbat gefallen war, an dem überhaupt nicht gefastet wird, da dann der Fasttag erst am folgenden Tag, am zehnten Aw, zu begehen ist.
Als nun gar m Wilna selbst sich eine Anzahl angesehener Gemeindemttglieder zum Chassidismus bekannte, ließ der Gaon eine große Versammlung in der Synagoge zu Wilna berufen und sprach am 8.'N>fsan des Jahres 5532(1772) unter Schofarhall den Bann über die Chassidtm aus. Jeder Verkehr, jede Verschwägerung mit ihnen war untersagt- sie wurden überhaupt für vogelfrei erklärt. Die Wilnaer Gemeindemitglieder, welche dem Chassidismus sich ange-