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Wunsch, das heilige Land aufzusuchen, zur Ausführung. Begleitet von zwei hervorragenden Genoffen, trat er kurz darauf die Reise an. Mehr als dreihundert Personen — darunter auch R. Senior Salman — gaben ihm das Geleite bis Mohilew am Dniester. Auch Rabbi Senior Salman hing das Herz am heiligen Lande und er wäre gewiß ebenfalls dorthin ausgewandert. Aber von allen Seiten drängte man in ihn, von diesem Vorhaben abzustehen und seine Kraft dem führerlosen heimischen Kreise zu erhalten. Er hat in der Tat Rußland auch niemals verlassen. Die Angabe, daß er bis Stam- bul sich den Auswanderern angeschloffen habe und erst von dort wieder zurückgekehrt sei, entspricht nicht der Wirklichkeit.
Die Vertretung des Chassidismus im heiligen Lande lag ausschließlich in der Hand von Rabbi Menachem Mendel und seiner Reisegenossen. Diese wurden durch regelmäßige Geldsendungen reichlich unterstützt. Die Aufbringung und Übermittlung der hierfür erforderlichen bedeutenden Summen erfolgte durch Rabbi Senior Salman,' ein Punkt, der für die Folge noch eine bedeutsame Rolle zu spielen bestimmt war.
Auf das Drängen seiner Freunde in Moht- lew ließ sich Rabbi Senior Salman dort mit seiner Familie nieder und blieb daselbst anderthalb Jahre. Er wäre dort wohl dauernd verblieben, wenn nicht seine Freunde und Schüler, die er in Weiß-Rußland zurückgelaffen harte, unablässig in ihn gedrängt hätten, zu ihnen
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