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alle menschlichen Anliegen nur durch Prophetie erlangt werden/ die Weisen aber haben selber kein Brod. Sagen doch die Weisen, daß außer Gottesfurcht alles in Gottes Hand liegt. Unter die sieben Dinge, welche dem menschlichen Wissen verborgen bleiben, zählen sie, daß kein Mensch wisse, wie er auf Gewinn bringende Weise sich am besten ernähren könne und wann das Davidische Königstum wieder hergestellt werde. Sie haben somit beide gleichgestellt (d. h. das erstere ist wie das letztere ein menschlicher Kenntnis verhülltes Geheimnis). Wenn nun ein Wort Jesajas auch den Weisen als Ratgeber bezeichnet und unsere Lehrer von dem Thora weisen sagen, daß man bet ihm Rat einholen könne, so gilt das nur für die Worte der Thora, wie unsere Lehrer sagen, — daß unter einem Ratgeber (Joez) ein solcher zu verstehen sei, der die Astronomie verstehe. Die aus Grund astronomischer Kenntnisse sich aufbauende jüdische Kalenderkunde ist dasjenige, was in der Sprache der Thora Rat und Geheimnis heißt, nach Raschi zu Talmud Sanhedrin Fol. 87."
Er weist sodann des weiteren darauf hin, wie die erklärliche und entschuldbare Ueberschätzung irdischer Anliegen Leute veranlasse, in bedrängter materieller Lage von Stadt zu Stadt zu wandern und Ratschläge einzuholen, statt sich selber an Gott zu wenden, zu ihm zurückzukehren und mit