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„Ich meine es ganz im Ernst. Wenn Du Dein Geld in meine Zedoko-Kasse legst, sind Dir Kapital und Zinsen sicher, wenn Du es aber einem Manne anvertraust, auch wenn er heute reich ist, so riskierst Du beides. Wir leben in einer sehr bewegten Zeit, in der das Glücksrad noch rascher kreist als sonst und in der kein Reichtum seinem Besitzer dafür bürgt, daß er morgen kein Bettler ist."
Der Vorschlag wollte jedoch dem jungen Mann nicht Zusagen. Mit der Bemerkung, daß er sich die Sache überlegen wolle, verließ er den Großvater. Er hatte sich's bald überlegt und übergab sofort sein Geld dem Inhaber des Handlungshauses, damit der Großvater ihn nicht etwa nachträglich noch in seinem Entschlüsse wankend machen könne.
Wenige Wochen später brannte das Handlungshaus ab, dem er sein Vermögen anvertraut hatte. Es stellten sich Zahlungsschwierigkeiten ein und der Inhaber des Hauses verlor Hab und Gut so vollständig, daß er die Mildtätigkeit in Anspruch nehmen mußte. Als der Enkel dem Großvater davon Mitteilung machte, sagte dieser:
„Ihr jungen Leute habt kein Gottvertrauen und kein Vertrauen in die Worte Eurer Eltern und Lehrer. Euer Vertrauen habt Ihr, wenn Jhr's habt, am Unrechten Ort. Du vertraust dem Reichtum eines reichen Mannes, und Deinem Großvater schenkst Du kein Vertrauen. So hat man früher nicht gehandelt. Ich will Dir ein-
