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daß unser glorreicher Kaiser sich nicht von den Netzen des verschlagenen, listigen Korsen umgarnen läßt- dazu müssen wir aber in erster Reihe uns selbst vor solcher Täuschung schützen. Unser Kaiser ist von Herzen gut, ist die verkörperte Menschenliebe und Gottesfurcht, er will nur das Wahre und Rechte, und sein biederer, königlicher Sinn verabscheut alles Schlechte und Gemeine, auch wenn es sich in Hermelin und Purpur spreizt. Er wird auch die traurige Lage seiner jüdischen Untertanen mildern,' das dürft Ihr überzeugt sein. Aber er ist jung, und seine Güte und Redlichkeit setzt bet dem fränkischen ländergierigen Eroberer dieselbe Güte und Redlichkeit voraus. Das ist sein verhängnisvoller Irrtum, den wir aufzuklären berufen sind, so weit es unser schwacher Einfluß möglich macht. Rußland ist der einzige mächtige Staat Europas, der seine Selbständigkeit und Unabhängigkeit Napoleon gegenüber sich erhalten hat. Deshalb umwirbt der fränkische Völkermöder unseren erlauchten Kaiser mit Freundschaftsbezeugungen und Angeboten von Bündnissen aller Art, und unser Kaiser ist leider darauf eingegangen. Das ist ein namenloses Unglück für ihn, sein Reich und für die ganze Menschheit. Nach dieser Seite hin müssen wir unfern Kaiser aufklären, sonst ist er und sein Reich verloren und die russische Ju- denheit verliert ihr Judentum."
„Und was könnten wir Juden darin tun, wir, für die der Czar doch unnahbar ist, und was könnte vor allem ich darin tun, der ich auf