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zu würdigen, die diesem Tag im Leben desRaw zuteil wurde.
» Von einem Schabbos zum andern nahm er die ganze Woche keine Mahlzeit zu sich, für die das Waschen der Hände vor dem Genüsse vorgeschriebe» ist. Bis nachmittags 2 Uhr währte täglich sein Morgengebet. Dann nahm er etwas Kaffee. Bis zum Minchagebet war er für alle zu sprechen, die ihn in irgend einer Angelegenheit aufsuchten. Nach dem Minchagebet nahm er eine gekochte Mehlspeise und begab sich von sechs bis neun Uhr abends zur Ruhe. Dann erhob er sich aus dem Schlafe und verbrachte neun Stunden, von abends neun bis morgens sechs, eingeschlossen in seinem Zimmer, beim Studium der Thora. Nur an Schabbos und Jom- tow nahm er wie alle Welt die üblichen Mahlzeiten und besonders am Tage vor Jom Kippur. Alles was er an Speise und Trank an diesem Tage genoß, ergriff er mit beiden Händen und führte es so zum Munde, um auf diese Weise zu bekunden, daß es bei diesem Genuß sich um Erfüllung einer göttlichen Vorschrift handle.
Die Stimmung, in welcher der Raw mit seiner Familie den heiligen Tag verlebte, läßt sich nicht schildern. Von Abend bis Abend fastend, aufgelöst in Tränen, sandten sie ihr Gebet zum himmlischen Vater, ohne zu ahnen, daß es bereits Erhörung gefunden. Kurz nach Ausgang des Jom Kivpur setzten sie ihre Flucht fort und kamen Mitte Kislew (19. November 1812) nach einer Reise von zwölfhundert Werst in Kursk