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Erklärung der Orts- und Flurnamen auf dem Niederen Fläming / von Max Wald
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ME

jagt Magin= Main . Die größten Orkney - und Shettland­inſeln heißen darum Mainland, und im Ländchen gilt als Hauptort Meinsdorf, früher nur Meins genannt, es ſoll größer geweſen ſein. Dabei liegt Weißen Wieſen, der Flame ſpricht ei getrennt wie e und i.

Wie ſehr veränderten ſich doch die Namen im Lauf der Zeit! Im Kreiſe Teltow liegt das Dorf Rotzis, im Land­buche Karls IV. 1375 ſteht Rodenſe geſchrieben. Die Leute jagen heute allgemein Rozius. Morxdorf hieß früher Morgen­dorf, wir treffen es bei der Flämingſtadt Seyda, 1375 Sydow genannt; wendiſch grünes Feld. Grauwinkel hieß 1383 Gra­bewinkel. Am wenigſten ſind alte Landkarten verläßlich; da haben oft die Kartenzeichner den mundartlichen Namen ein­getragen oder gar willkürlich Namenerklärung gebracht. Nur zwei Beiſpiele: Liedekahle und Ihlo. Auf einer Landkarte von 1750 ſtehtLinde Kahle; wahrſcheinlich war auf der Vorlage zum Druck das deutſch geſchriebene e zu weit ausein­andergezogen, ſodaß es einem en glich. Das Dorf iſt eine wen­diſche Siedlung und hieß 1356 Lutekal, was als trügeriſcher Sumpf zu überſetzen wäre. Auf der franzöſiſchen Generalſtabs­karte von 1808, ſonſt ſehr genau, ſehen wir öſtlich von Gers­dorf(Görsdorf) zwo Dörfer an der Dahme , das am Nord­ufer heißt Lindekale, das am Südufer Liedekale, was Liebs­ dorf (nicht angegeben) ſein mag. Für Ihlo ſteht Iglo, aber auch Ihlo war eine wendiſche Anlage, der Name bedeutet Schlamm. Hoffentlich bleibt das Erlenbruch im dortigen Buſch mit demBorchelt, dem runden Burgwall, in feiner Eigen art erhalten. Wir finden den ähnlichen Namen Ihle am Weſtrand des Flämings; ein Wieſenfluß führt ihn, der von Großlübars kommt und bei Burg in den Ihlekanal übergeht. Loburg liegt an der Ehle. Bei Liebätz iſtIlekens Graben.

Einſt ſchrieb man Ihlo meiſt ohne w, auch auf dem alten Amtsſiegel. Im Kreiſe Luckau liegen ohne w: Uckro, Alteno, Gahro, Gruhno, Sando, Sorno, Zaacko; im Kreiſe Schweinitz: Hohenbucko , Dubro, Grabo, Meuſelko, Reicho, Schöneicho, Zwieſigko; auf dem Hohen Fläming: Buko , Grabo, Griebo, Grubo, Jahmo, Serno , Zieko. Das ſtumme w bei Ihlow iſt erſt zur Zeit des Landrats v. Coſſel(geſt. 1915) wieder angehängt worden. Es ſollte an das wendiſche ow= Aue er­innern. Heute müßte eine Steuer für überflüſſige Buchſtaben erhoben werden, denn die vorgenannten Dörfer leben ja ganz gut ohne w.

Aus ow wurde in einigen Gegendenau; man ſchrieb früher Spandow für Spandau , Prenzlow für Prenzlau . Süd­