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Erklärung der Orts- und Flurnamen auf dem Niederen Fläming / von Max Wald
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hauptſächlichſten H⸗Orte: Havelberg, den kleinen Kurort Hitz­acker auf hohem Elbufer, Harburg, Hamburg, Heide, Huſum, Hoyer bis Hvidding an der alten däniſchen Grenze; oder eine L-Linie von Lenzen über Lüneburg, Lauenburg, Lütau, Lübeck bis Lütjenburg unweit der Oſtſee, das ſchon 1275 eine Stadt wurde. Kauffahrer kennen den Kurs von Kiel über Korſör nach Kopenhagen.

Ringsum Kyritz fangen 10 Dorfnamen mit K an, da runter Kampehl, wo in der Kirche die Mumie des Ritters Kahlbutz zu ſehen iſt. K finden wir im Kreiſe Angermünde nur einmal, dagegen in der übrigen Uckermark 18 mal. Wenden wir uns dort von Brüſſow zum Fläming zurück, ſo beſuchen wir die übrigen B⸗Städte Bötzow(bis 1652 alter Name für Oranienburg), Bernau, Bieſenthal, Berlin, Wendiſch⸗Buch holz, Baruth. Bei Beeskow finden wir noch J Orte mit B. Auffällig viel L-Orte liegen im und am Spreewald, nämlich 22 mit Lübben. Das kann nicht Zufall ſein.

Ein Flieger überblickt von Berlin bis Dahme

Berlin dieſe faſt ſchnurgerade 70 Kilometer lange

Groß Ziethen Z⸗Linie. Südlich der Stadt Branden­Klein Ziethen burg fangen im Belziger Kreiſe oft die Orte Zossen mit B an, u. a. auch die Städte Beelitz Zehrensdorf Brück, Belzig, Brietzen(Co hieß Treuen­ brietzen früher). In jenem Kreiſe hören wir Zesch Klein Ziescht nur einen Ortsnamen mit T: Trebitz und in Groß Ziescht ſeinen beiden Nachbarkreiſen Schweinitz und Zagelsdorf Jüterbog⸗-Luckenwalde überhaupt keinen, Dahme aber deſto mehr nördlich hiervon im alten

Teltower Gebiet: Treptow, Tempelhof, Teltow, Thyrow, Trebbin, Teurow, Telz, Töpchin, Tornow, Teupitz. Eine Erklä­rung für dieſe merkwürdige Wiederholung der Anfangslaute bei den Ortsnamen fehlt.

4. Verſchiedene Schreibung der Ortsnamen

Luthers Bibelüberſetzung brachte die hochdeutſche Schrift­ſprache; fie blieb ohne Einfluß auf die Schreibweiſe der Orts­namen. Noch jetzt herrſcht ein Wirrwarr. Schreibt man z. B Sonnewalde oder Sonnenwalde? Der Stadtname iſt Sonne­walde, der Schloßbeſitzer nennt ſich aber Graf Solms⸗Sonnen­walde. Wie ſchreibt man den Namen jenes Dorfes im Länd­chen, das Rhinow oder Rino heißt? Das wendiſche Wort Ryna Rinne. Vielleicht zogen aber einſt Rheinleute hierher. Rhein leitet man vom altdeutſchen Ragin oder Regin ab, ge­kürzt Rein, wasragend, mächtig bedeutet. Aehnliches be­