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Erklärung der Orts- und Flurnamen auf dem Niederen Fläming / von Max Wald
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ZB

Melisheide. Fröhden beſitzt die Fluren von Wendemark , Zub­belsdorf und Salmis(= Elend). Bei Langenlipsdorf lag Kähnsdorf, woran derDorfteich und derSchmiedeberg erinnern. Im 30 jährigen Kriege gingen Sernow bei Görs­dorf und Schlagsdorf bei Wildau zu Grunde. Von dort lagern große gefundene Eiſenſchlacken und alte Eiſengeräte im Dahmer Mufeum. In jener Zeit ging auch Hohendorf bei Werder unter, und die Bewohner von Werder flüchteten in ein Verſteck, wo ſie geborgen blieben, und nannten es darumHimmelreich, ſo heißt die Stelle noch heute.

Längſt entſchwundene Zeiten ſchildern die Flurnamen. Auch die vielenGalgenberge ſollen nicht unerwähnt bleiben. Bei Dahme z. B., das als Stadt natürlich ſolch Hochgericht beſaß, treffen wir auf den nahen Feldmarken von Kemlitz und Körba noch je einen Galgenberg, bei letztem ſogar den Fußſteig Blutſtiege. Das während der Hinrichtung von den Schul­kindern geſungene Galgenlied ſteht im 23. Heft. Neben dem Herbersdorfer Galgenberg iſt der Höllengrund; hier hinunter warf man den Gehenkten ſamt Galgen; Balkenſtücke ſind noch zu finden. Im 9. Heft leſen wir von Kohlhas und dem Zinnaer Galgen. Der Jüterboger Galgen wurde 1818 abgeriſſen. Um 1880 waren bei Groß-⸗Zieſcht Reſte des Galgens vorhanden. Aber unweit hiervon iſt derWalenberg. Darum fort mit den blutigen Bildern, und wir gehen Oſtern dorthin und freuen uns amWalen, dem vergnüglichen Spiel der Kinder mit den bunten Eiern(Beſchreibung im Dahmer Heimatbuch). Am Luckenwalder Oſterberg hat das Walen aufgehört. Ver ſchwunden find die Pechhütten, Zeſch hat noch die Fluren Pechhütte und Picherheide. Im Walde bei der Lochmühle unweit Lebuſa ſtand dieSilberſchmelze, dorthin kamen die ſächſiſchen Silbererze; Reſte der Graphit⸗Schmelztiegel im Dahmer Muſeum. Aus der einſtigen Kloſterzeit haben ſich Namen wieKloſteracker, Mönchenbreite, Nonnenwieſe, Lieb­frauenheide u. ä. erhalten. Auch der Kapellenberg bei Blan­kenſee gehört hierzu. Der Tanzberg in Neumarkt ruft alten wendiſchen Götterglauben wach(Genaueres in Heft 30). An früheres Fahren erinnern die drei Baruther Fluren Schlag­baumplan, neben und im Schlagbaum; bei Zeſch die Schlag­baumenden; der Fuhrmannsberg bei Roſenthal und Nieben­dorf.

Nicht alle Flurnamen können erwähnt werden. Wir grei­fen zum 4. Heft von E. Koitz und entnehmen aus dieſem Be­gleitwort zum Luckenwalder Stadtplan die Namen, die bei an­deren Orten ſich wiederholen oder ſo ähnlich lauten:Wein­berge ſind zahlreich vorhanden, doch heute, abgeſehen von