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Zeſch, ohne Rebſtock und Trauben.„Bleiche“ und„Rötegraben“(Bild im 21. Heft) erinnern an die Linnenbereitung; Höfgen hat den Flurteil„Flachsröte“.„Bullenwieſe“ und „Upſtall“= offener Stall beſagen, daß bei der früheren Viehzucht die Tiere auch des Nachts auf der Weide blieben. Orte namens Upſtall liegen bei Gent und Ypern . Für Upſtall ſagt man anderswo„Nachtbucht“, z. B. in Glau, Märtensmühle, Berkenbrück , oder„Nachthainung“ und„Hoppſtall“ in Prensdorf.„Pfürch“ bei Jeſch und„Pyrchfahre“ bei Bollensdorf— Einpferchen der Tiere.„Kabeln“ bedeuten ausgeloſte Feld⸗ oder Waldteile.„Hufenſtücke.: das altdeutſche Wort Hoba bezeichnete ein Feld, zu deſſen Beſtellung ein Pferd nötig war. Später galt eine wendiſche Hufe 12 Hektar, eine flämiſche 16,8 Hektar. Ein anderes Maß war die Rute= 3,7 Meter. „Ledigen“= unbebauter Acker. Im„Finkenhaag“ wurden Vögel gefangen, dasſelbe geſchah im„Finkenherd“ bei Werder und„BVogelſang“ bei Wildau und Dahme . Der Dahmer ſagt für Hag(Gehege) kurz Hack. Häufig iſt der Ausdruck Hoörſt für Buſch. Brambuſch heißt in hieſiger Gegend nicht der Ginſter, ſondern der Brombeerſtrauch.
Sonſtige öfter vorkommende Flurnamen: Gehren — wendiſch keilförmiges Land. Kiete oder Kute— Grube, beſonders für gefallenes Vieh;„Schinderkiete bei Schlenzer und„Schinderkute“ bei Zeſch. Kloten = Erdklumpen, dafür auch Kläten (Dahme , Wölmsdorf), Klödgen(Frankenfelde). Maten— abgemeſſenes Land, die Quermatten von Groß⸗Zieſcht hießen zuerſt Quermaßen. Viele Flurnamen beziehen ſich auf die Mühle. Doch fehlt heute meiſt das weithin ſichtbare Wahrzeichen des Flämings: das ſchwingende Kreuz der Windmühlenflügel.
Auch ſeltſame Namen gibt es, z. B. Quarkſäcke für ſchmale Aecker bei Rietdorf, Garküche und Pumpernickel bei Dorns—walde, Zuckergraben bei Märtensmühle, Seltergraben bei Gottsdorf. Ruhlsdorf hat die Gaſſen„das Sand“ und„der Kerr“ alſo mit flamländiſchem und wendiſchem Namen. Der Holländer ſagt„das“ Sand und nicht der Sand, kerr— Strauch wendiſch. Dieſes Nebeneinander der beiden Sprachen in Flurnamen kommt oft auf dem Fläming vor. Von den Wanderungen früherer oft feindlicher Völker hier erzählt Heft 1. Und heute? Froh ſtimmen uns die Worte aus einem Gedicht 4 von E. Koitz 1927:|