Teil eines Werkes 
Bd. 1, H. 2, Beih. (1907) Die vor- und frühgeschichtlichen Denkmäler des Kreises Ostprignitz / unter der Schriftl. des Georg Büttner bearb. von Götze
Entstehung
Seite
44
Einzelbild herunterladen

44 Oſtprignitz.

in oder neben Steinpackungen in Abſtaͤnden von 20 40 em befanden. Die Brandknochen lagen teils in Urnen, teils ohne ſolche frei im Boden. An Beigaben fand man eine kleine Nadel mit kugelfoͤrmigem Kopf, ein zuſammengebogenes Schwert mit Scheide, eine zuſammengebogene Lanzenſpitze, einen verbogenen Schildbuckel, Guͤrtelhakenſtuͤcke, Teile eines ſchweren Reifens, alles aus Eiſen, ferner einen Ring

und einige Beſchlagſtuͤcke aus Bronze(Berlin MPM). Verh. Berl. anthrop. Geſellſch. 1890, S. 504. Anzeiger d. German. National⸗Muſ. 1890 S. 67. Prähiſt. Blaͤtter 1890, S. 91.

Düöllen, 16 km WNW von Kyritz .

B. Auf einer Anhöhe 41/2 km ſuͤdlich vom Dorfe befand ſich ein Flachgraͤber feld der juͤngeren Bronzezeit mit Leichenbrand in Urnen, letztere in ſteinumpackten Steinkiſten ſtehend und mit einem flachen Stein bedeckt, teilweiſe mit Beigefaͤßen. Man hat hier beim Ausroden von Steinen ſchon ſeit Jahrzehnten Urnen gefunden und zerſtoͤrt, aber nur Weniges wurde gerettet, fo eine hohe topffoͤrmige Urne mit zwei kleinen Henkeln, ein einhenkliger Krug(Textabb. 6) und eine kugelfoͤrmige Tonklapper im Berliner KMV und zwei Urnen im Privatbeſitz ; zwei offene Bronze ringe wurden nach Wittſtock an einen Privatſammler verkauft.

Auf ſaͤmtlichen Bergen, die Doͤllen unmittelbar umgeben, ſoll man fruͤher Urnen gefunden haben, die alle zerſchlagen wurden.

Fig. 6. Henkelkrug aus Ton von Doͤllen(69.

Doſſow , ö5l /e km SSO von Wittſtock . St. Steinhammer«(wie Verh. Berl. anthrop. Geſellſch. 1892, S. 178 Fig. 4 (Wittſtock , Gymnaſial⸗Muſeum).

Falkenhagen, 7 km NNO von Pritzwalk . Dunkelgruͤne Glasperle mit weißen und blauen Zickzackbaͤndern(Berlin KMV). Urne mit eingezogenem Rande, darin Brandknochen und eine bronzene Armbruſtſibel mit hohem Nadelhalter(Wittſtock , Gymnaſial-Muſeum).

Frehne, 5 km WSW von Meyenburg .

R. In einer Kiesgrube 2 km nordoͤſtlich vom Ort befinden ſich Überreſte einer Anſiedlung: kohliges Erdreich durchſetzt mit Tongefaͤßſcherben, geſchlagenen Steinen, Lehmpatzen, einem muldenfoͤrmig ausgehoͤhlten Mahlſtein und verkohlten Maſſen von Leinſamen; die Scherben ſollen nach Buchholz dem 3. bis 5. Jahrh. n. Chr. an­gehören(Berlin MPM).

Verh. Berl. anthrop. Geſellſch. 1897, S. 361.

Sly. Inmitten ſumpfiger Wieſen liegt 13! km weſtlich vom Ort derBurg wall, eine inſelartige Sand- und Kiesplatte von 100 m nordſuͤdlichem und 170 m oſtweſtlichem Durchmeſſer, welche zum groͤßten Teile der Gemeinde gehoͤrt. Jetzt

,,