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leeren Gefäßen. In Hügel II und XIX wurden keine Kiſten gefunden, ſondern in erſterem eine Kohlenſchicht, in letzterem eine Steinpackung. Die Urnen ſind zum Teil mit Schuͤſſeln zugedeckt. Von den ſpaͤrlichen Beigaben find bemerkenswert ein Bruchſtuͤck eines offenen Bronzearmbandes(VI), zwei Bronzepfeilſpitzen mit Schaft— tuͤlle(Il), ein Bruchſtuͤck einer Bronzenadel und ein Eiſenfragment(XIX) und Birkenharz. Einige Gefaͤße gleichen in Form und Ornament, nicht aber in der Technik den horizontal kannelierten Gefaͤßen aus der Bluͤtezeit des niederlauſitzer Stils (Textabb. 16), andere zeigen Anklaͤnge an den Aurither Typus; die Mehrzahl iſt doppelkoniſch, Textabb. 12(Berlin KMV. Verh. Berl. anthrop. Geſellſch. 1891 S. 262(Abb.).
Remnikz, 4 km Os von Pritzwalk .
St. Steinbeil mit ovalem Querſchnitt(Pritzwalk , Slg. Vetter).
B. Auf der Feldmark ſteht ein großes Kegelgrab, welches um die Mitte des 19. Jahrh. nach dem„goldenen Sarge des Huͤnenkoͤnigs“ durchwuͤhlt wurde. Einige dabei gefundene Altertuͤmer find nach und nach verloren gegangen. Als dann im Huͤgel eine Sandgrube eingerichtet wurde, ſtieß man 1853 auf eine Steinkiſte, in welcher ſich ein zerbrochenes Tongefaͤß befand. Letzteres enthielt eine Urne aus duͤnnem Bronzeblech, zerbrochen, mit einer Reihe getriebener Buckel am Bauchrand. In oder neben der Kiſte lagen ein Bronzearmring, ein Bronzeſchwert und ein mit Goldblech plattierter Bronzering von 2 Zoll Durchmeſſer. Das Schwert wird folgendermaßen beſchrieben: 22“ lang, Klinge ſchmal, nach der Spitze nicht ver— breitert, mit Mittelruͤcken, der von Relieflinien begleitet wird; den Griff bildet eine vollgegoſſene, dünne ſechseckige Stange, 5/s Zoll dick und 2e Zoll lang, unten halb— mondfoͤrmig ausgeſchnitten und mit 5 Nieten befeſtigt; der Griff war mit goldenen Verzierungen bekleidet, die teilweiſe gerettet worden ſind. Das Schwert war vor der Beiſetzung in drei Teile zerbrochen worden. Dieſe wertvollen, der juͤngeren Bronzezeit angehoͤrenden Funde find verſchollen.
Jahrb. des Ver. f. Mecklenb. Geſch. u. Altertumsk. 19(1854) S. 306.
Graͤberfeld an einer ſteinigen Anhoͤhe ungefaͤhr in der Mitte des Weges von Boͤlzke nach Sarnow auf der noͤrdlichen Wegſeite. Eine Urne und ein Urnendeckel aus Ton ſind in die Schule zu Kemnitz, andere Funde nach Pritzwalk gelangt.
SIv.(2) Eiſerne Lanzenſpitze am Galgenberge beim Kiesgraben gefunden(Pritz walk , Slg. Vetter).
Klein- Pankom, 16 km WNW von Meyenburg .
St. Vierkantiges Steinbeil mit rechtwinklig zur Schneide ſtehendem Schaftloch, Einzelfund auf dem Acker(Berlin KMV).
B. Kleines terrinenfoͤrmiges Tongefaͤß mit Furchenornament und zwei Schnur— oͤſen(Textabb. 13), ein Tonwirtel, zwei lange ſchmale Dolchklingen aus Bronze und