2: Ein einflußreicher neuer Gedanke tritt in die Religion Israels ein. Frömmigkeit ist Bildung, Frömmigkeit und Tugend sind lehrbar. Es kommt auf Zucht und Erziehung an. — Wilhelm Bousset: Die Religion d. Judentums, 1906, S. 189.
3: Wenn die Thora die Offenbarung Gottes an Israel war, so winde sowohl das Studium als auch die praktische Anwendung derselben im „Versammlungshaus“ miteinander verbunden. Sie studieren, hieß sich in den Sinn der Offenbarung versenken. Und ihre Betätigung bestand unter anderm darin, Gott, der sie gegeben hatte, anzubeten. Die Synagoge sollte durch religiöse Gemeinschaft den ganzen Menschen in denen entwickeln, die dort zusammenkamen, in seelischer und moralischer und keineswegs bloß in intellektueller Beziehung. — Travers Herford: Das pharisäische Judentum, 1913, S. 68/69.
4: Das Ideal des gesetzlichen Judentums ist ja eigentlich, daß jeder Israelite eine fachmännische Kenntnis des Gesetzes habe. War dies auch nicht erreichbar, so sollten doch möglichst viele zu dieser idealen Höhe emporgehoben werden. — Emil Schürer: Geschichte d. jüd. Volkes im Zeitalter Jesu Christi II, 1907, S. 384.
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