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Die Geschichte Augustins.
war aber noch eine spätgeborene Tochter vorhanden, deren sich der Vater geschämt hatte, und die deshalb in der Stille aufgezogen worden war. Diese Sperata lernt der im Elternhause genesende Augustin kennen; die jungen Leute lieben einander und zeugen ein Kind, das später als Mignon erscheint. Nach Entdeckung des Incestes will sich Augustin nicht von Sperata trennen, bezweifelt bald die Thatsache, beruft sich bald auf die Natur gegen die Sitte. Allmählich aber gewinnen die Umgebung und die anerzogenen Vorstellungen die Uebermacht; Augustin verzweifelt, flieht, wird ergriffen und in das Kloster zurückgeführt.„Nach vielen schrecklichen und sonderbaren Epochen“ geräth er in einen seltsamen Zustand der Ruhe des Geistes und der Unruhe des Körpers. Nur beim Singen und Harfenspielen sitzt er still. Er ist lenksam, und man kann ihn zu allem bewegen, wenn man mit einer gefährlichen Krankheit oder mit dem Tode droht. Zu jeder Stunde der Nacht sieht er beim Erwachen einen Schönen Knaben unten an seinem Bette, der ihm mit einem blanken Messer droht. Auch nach Wechsel des Zimmers erscheint der Knabe wieder, zuletzt steht CT sogar an anderen Stellen des Klosters im Hinterhalte, Augustin wird immer ruheloser, endlich, als die Nachricht vom Tode Speratens und von Wundern an ihrer Leiche in das Kloster dringt, entflieht er mit grosser Schlauheit, besucht die Leiche und wandert dann in die Ferne.
Wie schon im Eingange bemerkt wurde, das Bild des alten Harfners und die Geschichte Augustins wollen
Möbius, Werke II. 7