Zimmermanns Hypochondrie.
Auch nach auswärts wurde er viel berufen. Als der Herzog von Braunschweig ihn mit grossen Ehren consultirt hatte, liess er dessen Briefe abschreiben und den Freunden in der Schweiz mitteilen. Später wird er heiterer. Er besucht früh die eleganten Damen und findet sie krank, abends ist er dann mit denselben Damen in„Assembleen“. Er lobt die Güte der Grossen und die Höflichkeit aller Leute. Es macht ihm„kein Mensch den geringsten Verdruss“.
Doch dauerte das Glück nur wenige Jahre. Seine Frau„kam plötzlich in eine schnelle Zerrüttung“ und starb am 23. Juni 1770.„Todesmarter, schreibt Zimmermann, umgab sie fünf Monate lang in jeder Stunde!“ Zwei Kinder waren vorhanden, ein Sohn und eine Tochter. Sie wurden nun in Pension gegeben. Das Bruchleiden Zimmermanns nahm zu, machte ihm viel Schmerzen und hinderte ihn in seiner Thätigkeit. Er sagt, jeder Gang und jedes Briefschreiben Nachmittags habe bewirkt, dass er unter den erschrecklichsten Schmerzen zur Erde fiel und in Gefahr kam, durch Brucheinklemmung zu sterben! Im Jahre 1771 reiste er zu Meckel in Berlin, und dieser machte die„schreckliche Operation“, die Zimmermann, ohne Zeichen des Schmerzes zu geben, aushielt. Zwölf Wochen musste er danach im Bette liegen. Der Genesene wurde von der vornehmen Gesellschaft gefeiert. Friedrich II. gewährte ihm eine Audienz. Zimmermann berichtet darüber an seine Freunde und lässt Abschriften des Briefes in der Schweiz verbreiten. Am 11. November war er wieder in Hannover,„mit tausend Freuden