Ueber das vierte Buch.
der Wille alles, was er erst wollte, nicht mehr will, so will er überhaupt nicht, folglich ist er auch nicht mehr. Mit solchen Spässen muss der Philosoph sich zu helfen suchen! Zu verschiedenen Zeiten hat er für den geheimnissvollen Vorgang verschiedene Ausdrucksweisen gesucht. Zuweilen sagt er, der Wille werde ja nicht zu Nichts, sondern er werde nur für unsere Auffassung zu nichts, da Alles, was uns als Etwas erscheine, zu nichts werde, wenn der Wille aufhöre, das Leben zu wollen. Ferner sagt er, dann, wenn der unveränderliche Charakter bei der Verneinung des Willens sich ändere, trete die Freiheit des intelligiblen Charakters zu Tage. Wozu braucht aber ein freier Charakter ein Quietiv? Auf die Frage, wie das Metaphysische zur Erscheinung werden könne, antwortete er, die Willensverneinung sei die einzige Ausnahme. Als ob hier eine Ausnahme möglich wäre, als ob man sagen könnte, heute gilt der Satz vom Widerspruche nicht, morgen gilt er wieder. Auf die Frage, wieso der metaphysische Wille, der Einer und Alles ist, sich wiederholt verneinen könne, und warum die Welt trotz dieser Verneinungen nach wie vor da sei, antwortete er, das seien transscendente Fragen, die er nicht beantworten könne, Als ob die transscendenten Fragen nicht erst eine Folge seiner transscendenten Behauptungen gewesen wären. Schopenhauer konnte wohl darauf hinweisen, dass man über das, was in des Menschen Hirn nicht passt, nicht ohne Widersprüche reden könne. Aber dann sollte man überhaupt nicht darüber reden.
Bei alledem würde man sehr Unrecht thun, wenn