Prenzlau(Topographie).
Prenzlau. Anſicht der Stadt
dorfe als Zufluchtsort gehoͤriger Burgwall, aus dem ſich ſpaͤter die ſog. Roͤwenburg,
ein kleines noch im 18. Jahrhundert in Reſten erkennbares, aus einem Viereck mit Rondellen an den Ecken beſtehendes Kaſtell entwickelte(Beckmanns Nachl.)
Ganz unabhaͤngig von dieſem, vermutlich zur Sich erung ihres neueroberten Beſitzes, der Uckermark, legten wohl ſchon die Pommernherzoͤge an dem ſtrategiſch wichtigen Punkte auf der Höhe neben dem Übergang über die Ucker eine burgartige Befeſtigung an. Sie ging wahrſcheinlich ſpaͤter in den Beſitz der Markgrafen uͤber und iſt daher dort zu ſuchen, wo wir i. J. 1348 in der Naͤhe des Dominikanerkloſters die markgraͤfliche„curia“ finden, die der falſche Waldemar in dieſem Jahre der Stadt ſchenkte Riedel XXI, 165). Allem Anſchein nach war dies nur der Reſt ſeiner Beſitzung, waͤhrend das Hauptgrundſtuͤck ſchon vorher von ſeinen Vorgängern an die Dominikaner verſchenkt worden war, wie denn Kloͤſter dieſes Ordens ihr Baugelaͤnde meiſt den Fuͤrſten verdankten(z. B. Brandenburg). Eine gewiſſe Beſtaͤtigung fuͤr dieſe Annahme liegt in dem Umſtande, daß noch ſpaͤter in den Kellerraͤumen des Kloſters die markgraͤfliche Münze untergebracht war(Delapierre, Geſch. d. Uckerm. S. 391). Ob auch das unweit davon in der Schulzenſtraße belegene Salzhaus ſowie der Schulzenhof (1321: curia prefecti), der jed enfalls in dieſer Straße lag, zu dieſen alten Beſitzverhaͤltniſſen in Beziehung zu bringen ſind, muß dahingeſtellt bleiben.
Die Anfuͤhrung Prenzlaus unter den Orten, die i. J. 1188 dem Biſchof von Kamin unterſtellt wurden(Pommerſches Urk-Buch I, S. 88), ſowie die Nennung eines Kaplans und eines Prieſters daſelbſt i. J. 1187(ebd. S. 82), zeigen, daß in dieſer Zeit das Chriſtentum bis hierher vorgedrungen und es dem friedlichen Kaufmann dadurch ermoͤglicht war, ohne Gefahr und beſſer als vordem ſeine Handelsbe— ziehungen bis in dieſe Gegend fortzuſpinnen. Dafuͤr finden wir die Beſtaͤtigung im Beſtehen eines forum“(Markt) fuͤr den Handel und einer„taberna“(Krug) zur Er— leichterung für den durchgehenden Verkehr(dieſe in der Urk. von 1188), außerdem einer Muͤnzpraͤgeſtaͤtte. Alle drei muͤſſen wir wohl nicht in der unmittelbar an der Ucker belegenen alten wendiſchen Siedelung ſuchen, ſondern entſprechend den Gepflogenheiten der deutſchen Kaufleute auf der vor Hochwaſſer und Kriegsgefahr geſchuͤtzten Höhe bei der Kirche ihres Schutzheiligen Nikolaikirche) und unter dem Schutze des vorgenannten,