Teil eines Werkes 
Bd. 3, Teil 1 (1921) Die Kunstdenkmäler des Kreises Prenzlau / unter der Schriftl. des Erich Blunck bearb. von Paul Eichholz ...
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Prenzlau(Topographie).

Abb. 133. Prenzlau. Am Mühlenſtrom.

der Kloſterſtraße, der Weſtſeite der Kirche gegenuͤber, die Propſtei der Nonnen von St. Sabinen, ſeit 1543 Oberpfarre, ſowie ſuͤdlich daneben das Rektorathaus. Eben­falls in dieſer Gegend, an der heutigen Kreuz(ehedem Pfaffen⸗)ſtraße lag im 16. Jahr­hundert die Jungfern(Maͤdchen⸗-)ſchule.

In der vom Weſtteil der Kirche aus nordwaͤrts fuͤhrenden Kloſterſtraße finden wir das wie uͤblich in der Naͤhe der Mauer angelegte Franziskanerkloſter, durch deſſen noͤrdliches Gebiet ſchon frühzeitig eine Gaſſe von der Kloſterſtraße nach dem Rondeſteig hinter der Mauer(die jetzige Waſſergaſſe) fuͤhrte; ſie ſcheint bis zum Jahre 1270 mehr ſuͤdlich gelegen zu haben, dort, wo hinter der Kirche die Mauer von einer Pforte durch­brochen ward(vgl. Riedel XXI, 401). An Stelle der Kloſtergebaͤude im Norden der Kirche trat Ende des 18. Jahrhunderts ein Palais des Prinzen Friedrich Wilhelm von Braunſchweig-Ols, das heute als Stadtſchule dient, waͤhrend auf dem Gebiet des Laienfriedhofs ſuͤdlich der Kirche jetzt das Lyzeum(Toͤchterſchule) ſteht.

An der Nordweſtecke der Stadt fuͤhrte man, wie auch in anderen Staͤdten, auf eine gewiſſe Strecke eine Abzweigung desStromes in die Stadt hinein, um in Kriegszeiten innerhalb der Befeſtigungslinie eine Mahlmuͤhle zu haben; um eine ſolche handelte es ſich jedenfalls bei der i. J. 1321 an dieſer Stelle errichteten Muͤhle, die dann, vermutlich i. J. 1348 in welchem Jahre die Binnen- und Butenmuͤhlen aus markgraͤflichem in ſtaͤdtiſchen Beſitz uͤbergingen als Mahlmuͤhle uͤberfluͤſſig und zur Lohmuͤhle umgewandelt wurde; es iſt noch heute das Grundſtuͤck der Schuhmacher­gilde, derLohhof. Von den beiden Durchlaͤſſen des Waſſerlaufs iſt der ſuͤdlich der Wilhelmſtraße belegene nur noch als Breſche erkennbar, waͤhrend der noͤrdliche, am Nordrande des Lohhofes, noch die alte Überwoͤlbung in Form eines breitgeſpannten Rundbogens bewahrt hat. In unmittelbarer Naͤhe hiervon, naͤmlich in der Verlaͤnge­rung der Kloſterſtraße bis zur Mauer, befand ſich das ſog.Fudendorf, deſſen Name im 18. Jahrhundert inGegendorf verderbt wurde(Beckmanns Nachl.).

Kunſtdentm. d. Prov. Brdbg.{1 Prenzlau . 11