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Prenzlau(Befeſtigung: Stadtmauer). 253 Lohmuͤhle wegen in die Stadt gefuͤhrt iſt, beſteht die Mauer auf eine kurze Strecke ganz aus Feldſtein en.— Die einſtige Höhe der Mauer iſt noch vielfach durch die Anſchlußſpuren an den Weichhaͤuſern erkennbar, ebenſo die Abdeckung ihrer Krone in Satteldachfom; erhalten iſt dieſe freilich nur noch auf eine kurze Strecke am Mittelgang ſuͤdlich der Wilhelmſtraße— man erkennt daraus, daß die Mauer weder Zinnen noch Wehrgang hatte.— Von dem bei Merian gezeichneten Bogenfries iſt nirgends mehr eine Spur zu finden, ebenſowenig von den vier Erkern, die er auf der Strecke oͤſtlich von der Jakobikirche zeichnet; doch hat fie Stuͤler noch in einer Skizze von 1831, die in Abb. 219 nach Adler wiedergegeben iſt(vgl. auch Abb. 228. Es iſt wohl das einzige Mal, daß derartige Pechnaſen in regelmaͤßiger Wiederkehr zwiſchen den Weichhaͤuſern an maͤrkiſchen Stadtmauern nachweisbar ſind; ſie ſind wohl kaum lediglich als Zierſtuͤcke auf— zufaſſen, ſetzen aber, falls ſie wirklich praktiſchen Wert hatten, wenn nicht einen durchlaufenden Wehrgang hinter ſich, ſo doch mindeſtens ein beſonderes, mittels Leiter beſteigbares hoͤlzernes Podeſt voraus. Durchlaͤſſe durch die Mauer, wie wir fie für den Muͤhlen— betrieb in der Naͤhe des Kuhtores finden, ſind in breiten Stichboͤgen uͤberwoͤlbt und auf dem Gebiet des Lohhofes noch gut erhalten.— Vielfach kommen Strebepfeiler vor, z. B. vier am Suͤdende der Oſtſeite, die dicht nebeneinaaderſtehen. Sie ſind meiſt nicht geboͤſcht, ſondern ſteigen gerade an und ſcheinen demnach wohl urſpruͤnglich zu fein. Abb. 222. Prenzlau. Weichhaͤuſer waren nach Suͤring ur Weichhaus weſtlich vom Stettiner Tor,
ſpruͤnglich etwa 60 vorhanden; beſonders
zahlreich waren fie an der Oſtſeite, an der Weſtſeite dagegen konnte man fie wegen der ſchuͤtzenden Flußlaͤufe ſparſamer verteilen. Am beſten erhalten find mehrere an der Nordſeite, aus denen man auch das typiſche Bild am klarſten gewinnen kann. Darnach war ihre Grundrißform durchgehends rechteckig, ihr Vorſprung vor die Mauer und nach innen indeſſen verſchieden. Die Einrichtung des nach der Stadtſeite immer offenen Innenraumes ſtimmt ganz uͤberein mit der in Granſee. Wie dort liegt eine Treppe zum erſten Obergeſchoß meiſt in der linken Seitenmauer(Abb. 220 u. 223). Im erſten Obergeſchoß iſt die feldwaͤrts gekehrte Frontmauer mit drei ſchmalen Schlitz fenſtern in breiten Stichbogenniſchen verſehen. Faſt dieſelbe Anordnung wieder— holt ſich im zweiten, bei einem Weichhauſe ſogar im dritten Obergeſchoß. Die fuͤr die einzelnen Zwiſchenboͤden dienenden Balkenloͤcher ſind uͤberalt noch deutlich