Teil eines Werkes 
Bd. 3, Teil 1 (1921) Die Kunstdenkmäler des Kreises Prenzlau / unter der Schriftl. des Erich Blunck bearb. von Paul Eichholz ...
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Prenzlau(Befeſtigung: Stadtmauer). 255

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Verließ mit Kuppelwoͤlbung; die Treppe zum erſten Obergeſchoß liegt in der Mauer. Dieſes hat ebenfalls Kuppelgewoͤlbe und drei Schießſcharten, das zweite Obergeſchoß Balkendecke. Der obere Mauerkranz iſt neu, mit Ausnahme von zwei Schießſcharten, ſowie einer Rundbogentuͤr an der Stadtſeite. Den Abſchluß bildet ein einfaches Kegeldach.

Etwa in der Mitte der Oſtſeite ſteht ein zweiter, nach String 1494 errichteter, beſonders hoch angelegter Rundturm für Feuerwaffen, der früher auchPulverturm hieß und jetztHexen turm genannt wird(Abb. 2265). Er iſt faſt vom Erdboden an aus Backſteinwerk vorzuͤglicher Güte ausgeführt, deſſen volle Lagerfugen mit feinen Ritzlinien geziert find(Format 28 x 9 x 14 em). Wenige Schlitzfenſter geben Licht ins Innere, deſſen Eingang, etwa 4 m über dem Erdboden gelegen, nur mittels Leiter zu erreichen iſt. Es enthaͤlt ein etwa 8m tiefes Verließ ſowie drei, durch in der Mauer ausgeſparte Treppen zu­gaͤngliche, mit Kreuzgewoͤlben verſehene Geſchoſſe(Abb. 224). Das erſte Ober­geſchoß, von 3,30 m Höhe bis zum Scheitel des Kreuzgewoͤlbes und 5,35 m lichter Weite, hatte Rundſtabrippen, das zweite von 4,30 m Scheitelhoͤhe ebenfalls. Das dritte, mit einem ſechsteiligen, von einer mittleren Ringoͤffnung im Scheitel durch brochenen Gewoͤlbe von 4,15 m Hoͤhe und mit den gleichen Rippen, hatte zwei Kamine und vier Fenſterniſchen mit Stichboͤgen. Auch das vierte Obergeſchoß hatte vier Fenſter und iſt von einem helmartigen ſpitzen Kuppelgewoͤlbe uͤberdeckt. Der obere Zinnenkranz, zum Teil wohl erneuert, iſt mit Wappen geſchmuͤckt, die Endigung bildet ein Kegeldach mit einem Adler auf der Spitze(Abb. 224). Der Turm wurde nachtraͤglich der Mauer eingefügt, die beiden Anſchlußſtuͤcke zwiſchen ihm und den alten Mauerenden ruhen auf Erdboͤgen.

Der unweit davon ſtehende ſogen. Seilerturm weicht von den genannten durch ſeinen quadratiſchen Grundriß ab(Abb. 220 u. 226).

Endlich findet ſich auf der Oſtſeite in der Naͤhe des Steintores am Ende der Bau ſtraße(Haus Nr. 359 b) noch ein in verputztem, ſtumpfem Maſſiskegel endigender Mauerturm von beſonders intereſſantem, aus Rechteck und Kreisform zuſammen­geſetztem Grundriß(Abb. 227. Er iſt als Verbindung der alten Weichhausform mit der der neuen Rundtuͤrme au fzufaſſen und vereinigte die Vorzuͤge beider, indem er es

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Abb. 224. Hexenturm. Grundriß des Erdgeſchoſſes und Einzelheiten.