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ein Krieg in Sicht war, legte man im Oberteil des Turmes ſtatt der Zinnen eine vorg ekragte Holzgalerie an, wobei jene vermauert werden mußten. Der Fußboden der Galerie iſt noch heute auf kurze Strecken durch eine Art Fries aus hochgeſtellten Steinen mit geputzten Zwiſchenfeldern bezeichnet. Auch fuͤr dieſe Bauzeit iſt die Endigung des Turmes unbekannt.
Dritte Bauzeit. Die Einfuͤhrung der Feuerwaffen im 15. Jahrhundert fuͤhrte wie anderwaͤrts ſo auch in Prenzlau zu einer Um— geſtaltung der Torbauten. Man bevorzugte aus dieſem Grunde die nach allen Seiten gleich maͤßig gewoͤlbte Kreisform, die ihrer Natur nach widerſtandsfaͤhiger war als die geraden Mauern der eckigen Tuͤrme. In dieſer Art wurde auch der Stettiner Torturm umgebaut und dabei ſtark erhöht. Man waͤhlte für den kreisfoͤrmigen Grundriß die größere Ausdehnung des alten Rechteckbaus zum Duichmeſſer. Er beruͤhrte den alten rechteckigen auf drei Seiten, trat aber auf der Feldſeite ſegmentfoͤrmig uͤber die alte Flucht hinaus. Das aͤltere Verteidigungsmittel des Fallgatters kam dadurch in Wegfall und der Torbogen mußte um das Maß der Dicke des Segments nach außen verſtaͤrkt werden, wie noch heute auf der Laibungsſeite erkennbar. Auf eine aͤſthetiſch befriedigende und ſorgfaͤltige Über— fuͤhrung der Rechteckform in die runde im Außern konnte man verzichten, weil die beibehaltene Holzgalerie die Übergangszone verdeckte. Im Innern bewerkſtelligte man die Überfuͤhrung im erſten Obergeſchoß durch die Anlage kleiner ſchraͤger Eckpfeiler, die man im naͤchſten durch vorgeſetzte Spitzbogen zunaͤchſt zur regelmaͤßigen Achteckform uͤberleitete. Wegen der größeren Belaſtung der alten Mauern verſchloß man in dieſen alle uͤberfluͤſſig gewordenen Offnungen. Das erſte Obergeſchoß wurde mit einem gratigen Kreuzgewoͤlbe uͤberſpannt, im zweiten hören die Reſte des urſpruͤnglichen Baues ganz auf. Das hier von Oſten nach Weſten ſtreichende Tonnen—
PNirſzluüd, het hiner Torturm.
Stettiner
Tortum. Stadtſeite und Grundriß des erſten Obergeſchoſſes. 17*