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auf einen kleinen Treppenturm ſtuͤtzten. Dieſer vermittelte den Zugang zu dem Wehrgange, welcher uͤber das Tor hin und durch eine zu dieſem Zwecke in den alten Torturm eingebrochene Tuͤr in den Turm fuͤhrte. Die neue Toranlage hatte zur Folge, daß der zunaͤchſt liegende Teil der oͤſtlichen Zwingermauer mittels eines Knickes eine andere Richtung erhielt, um das neue Tor mit in den Zwinger einzu— ſchließen. Dies ſeitliche Tor wurde i. J. 1842 ſamt dem Zwinger beſeitigt und an ſeine Stelle trat, wie ſonſt meiſt ſchon in der Barockzeit, eine Art Torbau aus Pfeilern neugotiſcher Form fuͤr Akziſezwecke, der aber bald wieder beſeitigt wurde. Ende der fünfziger Jahre wurde auch die alte Torfahrt durch den Turm wieder geoͤffnet.
Mitteltor.
Der Mitteltorturm ſteht zwar noch innerhalb der Wittſtraße, aber ſeitwaͤrts nach
Norden verſchoben(Abb. 231 u. 232). Aus dieſer Stellung ſowohl wie aus der Anlage
des Erdgeſchoſſes mit ſeinen dicken, ganz oͤffnungsloſen Feldſteinmauern und der
Form ſeines Innenraumes iſt zu entnehmen, daß dieſer Bau niemals die Durchfahrt
enthielt. Sie lag vielmehr immer nebenan im Zuge der jetzigen Straße und war von einer Nebenpforte, der ſog.„Hundepforte“(Suͤring) begleitet.
Ob in dem unteren Teile des Feldſteinmauerwerks noch aͤltere Reſte ſtecken, muß dahingeſtellt bleiben. Im uͤbrigen ſcheint der hoͤchſt eigenartig gegliederte Turm in einem Zuge errichtet und zwar, wie aus ſeiner vorherrſchend runden Form, aus der reichen Gruppierung und der monumentalen Ausfuͤhrung der Galerie zu ſchließen iſt, in verhältnismäßig ſpaͤter Zeit(15. Jahrhundert). Der Erdgeſchoßraum iſt jetzt ſtadtwaͤrts in ſeiner ganzen Breite geoͤffnet, im Weſten aber halbkreisfoͤrmig geendigt und mit(vermutlich nachtraͤglich eingeſpannter) Tonne uͤberwoͤlbt. Das darauf folgende Geſchoß von kreisfoͤrmigem Grundriß iſt in betraͤchtlicher Höhe durch ein Kuppelgewoͤlbe geſchloſſen, das im Scheitel von einer kreisfoͤrmigen Offnung durch» brochen iſt. Erſt daruͤber befindet ſich auf der Stadtſeite auch der einzige Zugang zum Oberteil des Turmes, der nur mittels hoher Leiter zugänglich iſt. Der naͤchſte Boden liegt in Höhe der auf mächtigen Granitkonſolen vorgekragten, maſſiv umbauten Galerie. Schon in Hoͤhe des Zugangs iſt die quadratiſche Grundform durch Abkantung der Ecken in eine unregelmaͤßige Achteckform uͤbergefuͤhrt, die durch einen ehemals wohl mit Maßwerk ausgeſetzten Putzfries und ein ſchwach vortretendes Geſims an dieſer Stelle gegurtet iſt. Gleich daruͤber beginn en die Konſolen aus zwei Schichten; über ihren Köpfen ſchwingen ſich von Stein zu Stein flachgeſprengte Stichboͤgen, welche die von kreis—Q runden Schießſcharten durchbrochene Schutzmauer freiſchwebend tragen. Der Boden zwiſchen den Konſolen, der einſt durch ſtarke Bretter hergeſtellt war und nach Bedarf entfernt werden konnte, um die Löcher als Wurfloͤcher zu benutzen, fehlt jetzt ganz. In Höhe des Dachbeginns der Galerie dringen dicht gereihte Balkenloͤcher durch die ſtarke Mauer. Die darin ruhenden Hoͤlzer unterſtuͤtzten offenbar einſt das Galeriedach, deſſen Laſt jetzt die Auskragung beſchwert. Die Galerie ſteht durch eine Rundbogentuͤr mit dem Innern des Turmes in Verbindung. Zu dem oberſten Stockwerk und dem von Zinnen geſchuͤtzten Wehrgang kann man wiederum nur mittels Leiter gelangen,