Der Fremde klopfte an die Tür des Hauses, die Frau des Malers van der Spyck öffnete ihm, fragte, ohne ihn sonderlich zu mustern, nach seinem Begehr und dann nach seinem Namen, hieß ihn einen Augenblick warten, ging eine Treppe hinauf, kam sogleich wieder herunter und sagte, daß Herr Spinoza ihn zu empfangen wünschte. Mit diesen Worten neigte die Frau ihr freundliches, nicht mehr junges Gesicht so weit, wie es ihr zu einem gemessenen Grüßen nötig erschien, und ging in ihre Wohnung zurück. Der Fremde zögerte eine Sekunde, als überlegte er, wohin er sich nun wenden sollte, und ging dann auf der Treppe, die vor ihm die Frau benutzt hatte, nach oben. Dort stand schon eine Tür offen, die in ein geräumiges, mit Drehbank und anderen Schleifutensilien dürftig ausgestattetes Gemach führte.
Spinoza hieß den Gast willkommen, schloß die Tür. hinter ihm und bat ihn in das nächste Zimmer, das wohnlicher wirkte, obwohl es ebenfalls nur dürftig ausgestattet war, denn es standen lediglich die nötigen Gegenstände darin, nichts nur Schmückendes außer einigen wenigen Bildern. An der Wand rechts vom Fenster befand sich ein Bücherschrank aus Fichtenholz, der in fünf Reihen keine große, aber eine ausgesuchte, mehr
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