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6 Höhendörfer im Kreise Oberbarnim : zur Heimatgeschichte von Trampe, Klobbicke, Tuchen, Heckelberg, Freudenberg, Beiersdorf / Im Auftrage des Kreisausschusses des Kreises Oberbarnim bearbeitet von Rudolf Schmidt, Eberswalde
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übrigen Lambris marmelieret, über ſelbigen ſtehet das Reichsgräfl. Sparr'ſche Wappen gemahlet. Aus dieſer Kammer gehet man durch eine Tür wieder unter der Treppe hindurch in den Hausflur, welche aber itzo zu­geſchlagen und ein Schrank daraus gemachet worden.

Auf der anderen Seite des Hausflurs iſt ein Zimmer, welches vor dem der Gräfin Stube benennet worden. Selbiges hat 4 Fenſter, als 2 nach dem großen Garten und zwei ö Mittag in den kleinen Luſtgarten, einen Kammin neben der Stubentür und einen Ofen daneben mit einer meſſingenen Tür und 6 gegoſſenen Füßen von Meſſing. ö. Lambris, ſo mit denen Bruſtlehnen der Fenſter in gleicher Höhe herumgeführet werden, ſind auf den Rähmen grau, auf den Pannelungen braun mit Feſtonen und auf der Leiſte weiß gemalet, ſo wie auch die Türen- und Fenſterverkleidung. Die Decke iſt von Gips mit Feldungen und geblümten Rieswerk boſſiert. Neben dieſer Stube iſt die Schlafkammer, hat ein Fenſter nach der Straßen hin und desſelbigen Bruſtlehne einen Abtritt, welcher vermittelſt einer Tür uns einge­ſchnittenem Lattenbrett verſchloſſen werden kann. Der Kammin darinnen, welcher obenwärts das Gräfl

Sparr'ſche Wappen und zu oberſt einen Adler zwiſchen 2 Engeln hat, iſt Anno 1693 aus Gips gemacht, wie auch

e Decke. Aus dieſer Schlafkammer geht auch eine Tür in den Hausflur, welche itzo zu und ein Schrank daraus gemachet worden.

Ueber der Schlafkummer find noch 2 kleine Kabinetts, davon die Scheidewände nur von Holz. Das erſte neben der Stube hat nur ein Fenſter nach dem kleinen Luſt­garten; das andere daneben hat 2 Fenſter, eins in den Luſtgarten, das. nach der Straße hin, ſo oberhalb zugemauert iſt. Beide. nette haben feine Gipsdecken aus freier Handarbeit, Anno 1693 von dem Gipſer Jacob Reſt verfertigt.

Unter dem Dache ſind 4 Kammern, und darüber noch ein Boden.

Während Graf Friedrich Wilhelm im Jahre 1697 nur wenige Veränderungen vornehmen ließ,wurde von Graf Carl Guſtav, dem Kolberger Prälaten, ein Flügel am Schloß angebaut, der eine Bauſumme von 972 Tlr 8 Groſchen 9 Pfennige verſchlang, wobei natürlich das dem Walde entnommene Holz und die Laſt⸗Baufuhren