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6 Höhendörfer im Kreise Oberbarnim : zur Heimatgeschichte von Trampe, Klobbicke, Tuchen, Heckelberg, Freudenberg, Beiersdorf / Im Auftrage des Kreisausschusses des Kreises Oberbarnim bearbeitet von Rudolf Schmidt, Eberswalde
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bergönnt ſein, jährlich 6 Hirſche zu ſchlagen. Diehohe Jurisdiktion behielt ſich der General ebenfalls vor. Der Frau Generalin iſt das Obſt im Luſtgarten reſervieret. Die Anlage dieſes Luſtgartens ſcheint auf Otto Chriſtoph zurückzugehen. Nach dem Erbregiſter von 1739 war er an der Mittagsſeſte des Schloſſes gelegen undmit einer beſonderen Mauer geſchloſſen. Er iſt ſagt das Erbregiſter in vier gleichgroße Blumen­parterre eingeteilt, welche mitten in dem Kranz der Alleen ein Raſenſtück zwiſchen ſich haben und dienet hauptſächlich dazu, die fremden Gewächſe, ſo in Gefäßen ſtehen, des Sommers dahinein zu ſetzen. Gegen Mittag ſtand vorher ein Luſthaus an der Mauer von Treil­lage, wo über dem Portal das Reichsgräfliche Wappen in dem Feld des Fronteſpice gemahlet war, ſo aber eingegangen. Zur Auszierung dieſes Gartens ſind 6 ſteinerne Statuen auf hölzernen Poſtamenten herum­geſtellt, 6 Monate des Jahres vorſtellend. Einige dieſerPoſtamente ſind noch heute eine Zierde des Parkes.

1695 wurde dieſerLuſtgarten durch Hinzunahme des angrenzenden Elsbruches erweitert, aber vornehm­lich als Obſt⸗ und Küchengarten angelegt. Er beſtand 1739 aus elf kleinen viereckigenQuartieren zu Graben­land und 8 großen Baumquartieren, ſowie 2 kleinen mit Frantz⸗Bäumen beſetzten Quartieren zwiſchen den Teichen. Dieſe Quartiere werden ſowohl nach der Länge als Breite durch 7 Alleen durchſchnitten, beſtehend aus weißbüchenen und Liguſterhecken, aus Buchsbäumen und Johannisbeer, aus Caſtanien und Lindenbäumen.

Das Schloß diente den Arrendatoren auch zur Woh­nung. So ſagt der Pachtkontrakt von 1673:Im Schloß bewohnet der Cornet die unteren Zimmer ſamt Keller, wie auch die Zimmer unter dem Dach, während die mitt­leren Schloßzimmer dem General vorbehalten waren. Der Cornet Stapel ſcheint ſeinen Vertrag ſchon früher auſgegeben zu haben, denn von 1677 bis 1682 finden wir als Arrendator den Amtmann Joh. Paul Praeto­rius, dem von 1683 ab der Domprobſt von der Gröben folgt. 16871693 iſt Friedrich Chriſtian von Stutterheim Pächter des Gutes Trampe. Die nachfolgende Reihe iſt nicht mehr genau feſtzuſtellen. Es werden aber genannt:

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