ſich mit derſelben den entwendeten Branntwein geteilt, auf 4 Stunden mit der
ſpaniſchen Fiddel beſtraft. 1771 hatte der Dienſtknecht Gottlieb Düring gegen den Amtmann Welle„aufbegehrt“, war ungehorſam geweſen, hatte zu ſeiner Umgebung yraiſoniert!“, ja ſogar endlich„den Herrn Amtmann an den Rock geſaſſet, wovon geſtändlich der Aermel geriſſen worden“. Wegen dieſer„Freveltat“ wurde er auf 3 Stunden mit dem
ſpaniſchen Mantel bekannt gemacht. Weil 1776 der Knecht Gottlieb Brandt „mit einem Rauſche in die Predigt gegangen“, wurde er 3 Tage lang, jeden Tag 2 Stunden, mit dem ſpaniſchen Mantel belegt. Zu ſeiner„Warnung und Beſſerung! wurde 1774 der Hirte Chriſtoph Werner, der gegen den Adminiſtrator Bake unanſtändige Reden ausgeſtoßen, „was einem Hirten nicht anſtehet“, auf eine Stunde mit der
ſpaniſchenr Kappe angeſehen.
Am 24. März 1772 wurden einem ſtörriſchen Knechte
Andreas Krüger 40 Stockh iebe zudiktiert.
Zwei Unteroffiziere aus der Eberswalder Garniſon erſchienen zu dieſer Prozedur, die auf dem Amtshofe vorgenommen wurde,„damit ſich andere böſe Buben daran ſpiegeln mögen ö
Noch im 19. Jahrhundert ſogar fuhr man mit dieſer Praxis fort. 1809 hatte der gräfliche Diener Carl Grothe einige Silberſachen geſtohlen. Er wurde deswegen„mit 30 ſeiner Leibeskonſtitution angemeſſenen Peitſchenhieben“ beſtraft, welche Prozedur der Gericht sdiener Jacob aus Neuſtadt⸗Eberswalde vollzog„auf dem Rücken über der gewöhnlichen Kleidung“. Und 1812 erhielt der Schäferknecht Zimmermann wegen Diebſtahls von 3 Scheffeln Kartoffeln 25 Peitſchenhiebe.
Der Tramper Ge richtsdiener, der wohl aus Mangel an regelmäßiger Arbeit auch das Amt des vereideten Getreideſäers verſah, wurde in der Hauptſache in Natura abgelohnt; die Geyichtskoſten dagegen in Geld eingezogen. Er bekam jährlich 16 Taler in bar, 1 Taler Fiſchgeld, 18 Scheffel Roggen zu Brotkorn, 5 Scheffel Gerſte zu Getränken und Grütze, 1 Scheffel Hafer zu
4 49