Es wird ihm nochmals die erste Frage vorgelegt, welche er dahin beantwortet, der Karl Schröder hätte ihm die Pferde zugebracht". Dem Scharfrichter wird befohlen mit der Peinigung fortzufahren. Inq. ruft, man möchte ihn nicht weiter martern, er hätte die Pferde ge= stehlen.
Hierauf wurde der Inquisit, nachdem die Marter etwa eine aute halbe Stunde gedauert, losgemacht, vor den Fluch geſtellet und biernächst befraget
Tewes gefteht Hummer ddaß er 2 Pferde in Tempel
felse, Tin Groß- Schönebed und 2 in Biesenthal gestohlen habe.
Sein Rechtsbeistand, Bürgermeister, Stein kann unter dielen Umständen, jeinen erften, Antrag nicht aufrecht erhalten. In einer püber, 50 Seiten umfassenden ,,, Defension", die beginnt, Daß nach dem fläglichen Sündenfall das Dichten und Trachten des menschlichen Herzens böse von Jugend auf ist" ..., usw. - kommt er zum Schluß zu der Bitte, daß per arme Inquisit nach der so erlittenen Gefängnishaft - es waren inzwischen über
11 Jahre vergangen - doch mit einer gnädigen und leiblichen Strafe angesehen werden möchte
Das Kriminalkolegium, dem die Akten abermals vor- gelegt wurden, entschied nunmehr, daß Tewes zu drei- jähriger Festungsarbeit und in einen Anteil der Kosten von 15 Talern zu veurteilen sei. Die königliche Bestäti- gung dieses Urteils, wiederum vom Kronprinzen unter- schrieben, erging unterm 7 Ottober d739 Hierauf wurde der Pferdebieb zur Verbüßung feiner Strafe nach Span- dau gebracht.
10 Kirche und Schule Trampe besaß schon sehr früh eine Kirche, die offen- bar in der Kolonisationszeit erbaut worden ist. Bek-
mann18) berichtet, daß das, Gotteshaus im 15. Jahr- hundert abgebrannt sei, aber erſt 1509 neut etrichtet wurde. Darauf scheint auch die alte, erst 1890 umge- gossene Laurentiusglocke zu deuten, deren Inschrift lautete. 18) Nachlaß im Berliner Geh. Staatsarchiv.
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