künftigen anziehenden meinen Untertanen, alles dasjenige, ſo ſein ſeel. Anteceſſor gehabt, gereichet und abgefolget werden. Befehle uns dem Schutze Chrifti und verbleibe des Herrn freundwilliger. Curt von Burgsdorf, Ober Cammerherr. Berlin, den 3. Marty 1648.
Nachdem Graf Ernſt George von Sparr das Conſiſtorium gebeten hatte, den neuberufenen Prediger zu ordinieren, wurde dieſer Bitte Anfang April nachgegeben und Genſichen„nach ausgeſtandenen Examine und Bezeugung ſeiner Tüchtigkeit zu dieſem Amte“ die Ordination erteilt. Die Vokationsurkunde iſt ausgeſtellt „‚Cölln an der Spree den 15. Aprilis Anno 1648“.
Genſichen richtete die Pfarre, die durch den Krieg arg mitgenommen war, wieder ein und legte auch das erſte
„Kürchenbuch zu Trampow“ an—„darinnen verzeichnet ſindt diejenigen, ſo getauft, geſtorben und vertraut worden. Angefangen im Jahre unſeres Erlöſers und Seligmachers Chriſti Jeſu 1648 von Johann Genſichen, Münchberg, Mark. p. t. Pfarrern?
Pfarrer Genſichen muß längere Zeit vor dem 1. Juli 1677. geſtorben ſein, denn das Benufungsſchreiben für ſeinen Sohn und Nachfolger von dieſem Tage ſagt, daß Trampe ſchon„eine geraume Zeit ohne Pfarrer geweſen!“. Der neue Pfarrherr, Georg Gerhardt Genſichen, wurde am 22. Juli 1677 ordiniert. Seine Vokation iſt ausgeſtellt unterm 28. September 1678. Während ſein Vater 29g Jahre ſeines Amtes in Trampe waltete, war ihm vergönnt, nicht weniger als 56 Jahre das Pfarramt zu führen. Er ſtarb 1734.
Paſtor Genſichen iſt mit ſeiner Gemeinde nicht immer zufrieden. Mehrfach, ſo namentlich 1708, beklagt er ſich bei ſeinem Patron, daß„allerlei Leichtfertigkeit des Abends beim Spinnen umgehe, was bis in die ſpäte Nacht währe, dabei in manchem Hauſe die Gnidel, Fiddel wollte ich ſagen, gehen muß, dabei man tanzet, fluchet und läſtert“. Er fordert deshalb, daß man das Spinnengehen ganz abſchaffe. Natürlich beklagt er ſich auch, daß ſeine Zuhörer„ſowohl Männer als Weiber“ unfleißige Kirchgänger ſeien. Wenn ſoll Examen gehalten werden, laufen fie entweder aus der Kirche, oder bleiben auf den Chören ſitzen und lachen.“ Obſchon er ſo
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