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6 Höhendörfer im Kreise Oberbarnim : zur Heimatgeschichte von Trampe, Klobbicke, Tuchen, Heckelberg, Freudenberg, Beiersdorf / Im Auftrage des Kreisausschusses des Kreises Oberbarnim bearbeitet von Rudolf Schmidt, Eberswalde
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Der Hof giebt 17 Scheffel Roggen,

Die Bauern 18

Der Schulze 1

Die Kirche vor das Saigerſtellen 2 Von den 12 Coſſäten 12 Hierzu der Bauernhof 21. Summa: 2 Wſſp. 21% Schfff. Dann noch wegen des Saigerſtellens aus dem ganzen Dorfe alle Quartal von jedem 3 Pfg., der Hirte, Schäfer und Schmied geben 6 Pfg. Aus Klob bie, das zu Trampe eingeſchult war, erhielt er 16 Scheffel Roggen.

1735 beträgt das Meßkorn 2 Wiſpel 4 Scheffel 2 Metzen. Außerdem erhält der Kantor noch 14 Brote, ſowie 2 Schock 11 Stück Eier, Brennholz wird ihm in genügender Menge frei angefahren. Hierzu kommen die Entſchädigungen für den niederen Küſterdienſt und die Stolgebühren. Das ganze Schulinventar beſteht aus 2 Wandtafeln und 4 Bänken.

Eine Reihenfolge der Küſterſchullehrer gibt folgendes Verzeichnis:

1650 Meiſter Adam Fiſcher, Küſter, 1649 in Trampe getraut.

Ziemlich drollig lieſt ſich eine Defenſio Summaria, die derzu Ungebühr gekränkte Kantor zu Trampe, Samuel Andreas Vinhold unterm 16. Juni 1708 gegen den da­maligen Pfarrer G. G. Genſichen losließ.

Vinhold, aus Roßwein in Sachſen, war 1695 nach abgelegter Probe in Singen, Spielen und Geigen als Kantor nach Trampe berufen worden. Er ſtand ſich nicht gut mit dem Paſtor des Ortes, der ihn offenbar venig beachtete.;

In einer ſeiner vielen Eingaben an den Patron pro­teſtiert Vinhold dagegen, daß er das Orgelwerk in der Kirche verderbet haben ſollte, inſonders daß ihm dieſer Vorwurf von der Kanzel öffentlich gemacht wurde, der geſtalt, daß der Paſtor der Gemeinde darlegte, derKan tor führe ſeine untergebenen Schulkinder nach Anleitung des Marienlobgeſanges nicht an, fie lernten von ihm keine liebliche Stimme fingen; die Orgel traktiere er nicht recht, nehme alſo ſeinen Lohn mit Sünden. Und wenn er ale Paſtor ſo nachläſſig wäre in ſeinem Amte, müſſe er ſich beſorgen, daß ihn der Donner und Blitz auf der heiligen Stätte erſchlüge..

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