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6 Höhendörfer im Kreise Oberbarnim : zur Heimatgeschichte von Trampe, Klobbicke, Tuchen, Heckelberg, Freudenberg, Beiersdorf / Im Auftrage des Kreisausschusses des Kreises Oberbarnim bearbeitet von Rudolf Schmidt, Eberswalde
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ſteht und liegt 140000 Rtl-. in Friedrichsdor und 200 Tlr. Schlüſſelgeld. Das Geſchlecht derer von der Schulenburg führt ſeinen Stammbaum bis zum Jahre 1187 zurück, in welchem Jahr Conrad von Schulenburg als Zeuge auftritt in einer Urkunde des Biſchofs von Brandenburg in der dieſer dem Kloſter Leitzkau ſeinen Beſitz beſtätigt. Alexander von der Schulenburg, aus dem Haufe Blumberg, war der Sohn des Miniſters Friedrich Wil helm auf Blumberg, Habichhorſt und Feuerſchützborſtel. Er war am 21. 2. 1773 zu Blumberg geboren und iſt am 31. 1. 1850 geſtorben. Er wurde 1791 Offizier, nahm an der Schlacht von Szcekoczyn teil und erhielt 1794 vor Warſchau den Orden pour le mérite. 1799 verließ er den Militärdienſt. Von 182125 war er Landrat des Kreiſes Oberbarnim, ſpäter Direktor der Allgem. Witwenkaſſe, der Kurmärk. Landfeuer⸗Sozietät und der Hauptritterſchaft der Kur⸗ und Neumark. Er verkaufte ſeine bisherigen oben genannten Beſitzungen und erwarb 1802 Trampe.

Nach den landesherrlichen Konſenſen vom Januar, Februar und Juli 1806 wurde Trampe mit einem Fami­lien⸗Fideikommiß für das von der Schulenburgſche Ge­ſchlecht belegt. Inhalts dieſer Familien-Fideikommiß­Stiftungs⸗Urkunde darf das Rittergut Trampe durchaus an keinen Fremden verkauft werden, ſondern muß jeder Beſitzer desſelben es nach feinem Ableben feiner männ; lichen Deſzendenz zurücklaſſen, wobei ausdrücklich beſtimmt iſt, daß der älteſte der hinterbleibenden Söhne ſtets den Beſitz des Gutes und die Hälfte der reinen Revenüen zum Voraus erhält, die andere Hälfte der Revenüen aber mit ſeinen Brüdern teilt.

Dem neuen Beſitzer der mit H. A. von Ziegler und Klipphauſen(+ 29. 3. 1855) verheiratet war kam es darauf an, die Herrſchaft Trampe in jeder Beziehung ausgugeſtalten. Unter ihm iſt nicht nur Kruge und Gers­dorf hinzugekommen, der Waldbeſtand und die Wieſen­ländereien durch Ankäufe von Hohenfinow vergrößert worden, ſondern er hatte auch das Prinzip, möglichſt alle Ländereien, wie die von Kirche und Pfarre, in eigene Be­wirtſchaftung zu nehmen. Nach Alexanders Tode über­nahm Trampe fein Sohn Eduard Alexander (* 22. 8. 1803 in Trampe,+ ebenda 29. 12. 1870). Er

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