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6 Höhendörfer im Kreise Oberbarnim : zur Heimatgeschichte von Trampe, Klobbicke, Tuchen, Heckelberg, Freudenberg, Beiersdorf / Im Auftrage des Kreisausschusses des Kreises Oberbarnim bearbeitet von Rudolf Schmidt, Eberswalde
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würdige Faſſung gewählt, es lautet nämlich:Du ſollſt den Namen Gottes nicht mißbrauchen, denn der Herr wird den ungeſtraft laſſen, der ſeinen Namen mißbraucht. Mag nun das Wörtchen nicht(den un­geſtraſt laſſen) abſichtlich oder verſehentlich weggelaſſen ſein, genug, es fehlt. Man hat dies Unikum auch beim Umbau von 1904/05 in alter Form belaſſen. Beim Umbau hat man feſtgeſtellt, daß die Kirche voller Grüfte iſt, ſo daß wahrſcheinlich ein Erbbegr äb­nis der Familie von Termow ſſiehe Gedenkſtein des Hans von Termow) in Frage kommt. Eine bisher noch nicht geöffnete ausgemauerte Gruft zeigte die Jahreszahl 1767. Die wiederhergeſtellte, ſich im Dorfbilde ſehr ein­drucksvoll ausnehmende Kirche iſt am 19. November 1905 eingeweiht worden.

1732 beginnt erſt das für Klobbicke und Trampe ge­meinſam geführte Körchenbuch Seit 1752 wird ein beſonderes Kirchenbuch für Klobbicke geführt.

Einige Kirchenbucheintragungen dürften von beſon­derem Intereſſe ſein:

Pfarrer Bäthke⸗-Trampe ſchreibt:Nach Ausſagen der Einwohner ſoll in meinem Filial Klobbicke 1719 eine Krankheit, ſo ſie die rote Ru hr nennen, geweſen ſein, woran die Menſchen täg lich weggeſtorben, daß zuletzt kaum ſoviel übrig geblieben, als zur Beerdi­gung nötig geweſen ſind.

Die harten Winter 1716, 1729, 1731 ſind denen Ein­wohnern ſo wie ſie vorgeben, noch erträglich geweſen. Was aber den Winter 1740 betrifft, ſo hat darin Menſchen und Vieh Not leiden müſſen. Vieles Vieh hat müſſen Hungers ſterben. Wer es mit ange­ſehen, der hat ſich der Tränen nicht enthalten können.

Eine weitere Merkwürdägkeit verzeichnet 1744 der alte Becmann:In dem Dorfe Klobbitz, ½. Meile von Trampe, ſtehen zu beiden Seiten außerordentlich hohe und den hohen Eichbäumen gleiche Weiden, dergleichen ſonſt wohl hin und wieder, nirgends aber in ſolcher An­zahl anzutreffen.

5. Die Schule

Schon das Viſitatiosprotokoll von 1541 ſpricht von den Einnahmen des Küſters, was die Matrikel vom Jahre 1600 wiederholt. In letzterer heißt es:

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