Tuchen'schen Obermühle“ Meiſter. Dann erſcheint die bekannte Müllerfamilie Blaur ock als Beſitzerin, zuerſt Ephraim Blaurock. 1814 iſt Carl Friedrich Blaurock „Meiſter und Beſitzer der Obermühle“, ſowie einer halben Koſſätenſtelle im Dorfe. Er zahlt an das Amt Bieſenthal als Abgaben:
20 Gr. 8 Pf. Dienſtgeld,
109“„ 10„ Hufenpflege,
71, 6„Schweinezehnt,
15 Gänſezehnt oder dafür auf Verlangen
2 Gänſe in Natura,
122„ 6„Hühnerzehnt oder 5 Hühner in Natura,
4 Taler Seepacht.
Nach dem Rezeß vom 18. Auguſt 1853 hatte der jedesmalige Beſitzer des Mühlengrundſtücks an das Rittergut Priort im Kreiſe Oſthavelland eine in Geld zu entrichtende jährliche Kornabgabe von 2 Wiſp. Roggen nach dem jedesmaligen Martinidurchſchnittspreis des Marktortes Berlin, jedoch mit einer Ermäßigung desſelben um 1 Gr. 3 Pf. pro Scheffel zu entrichten. Gegenleiſtungen lagen dem Beſitzer des Rittergutes nicht ob. Dieſe Abgabe wurde nunmehr im Rentenbankverfahren durch
eine Summe von 1217 Ilm. 1 Gr. 13 Pf. durch den damaligen Mühlenbeſitzer Draeger abgelöſt.
2. Dorfverhältniſſe und Feld flur
Nachdem der Landesherr Tuchen mit ſeinen Einnahmen zu Ende des 16. Jahrunderts erworben hatte, wurde ein
Vorwerk
daſelbſt angelegt und vom Amtmann zu Bieſenthal verwaltet. Zeitweiſe auch durch beſondere Arrendatoren. So werden erwähnt 1680 Jochim Schiele, 1720 Chriſtian Miers, 1727 C. Myrus. Beſtanden hat es als Holzendorfſſches Lehn ſchon 1579, wie die Staatsarchlvakten berichten. Darin heißt es:„Allhier iſt ein Wohnhaus von eitel Eichenholz. Dabei ein Brau⸗, Back: und Viehhaus, auch notzdürftige Stallung und zur Scheune; eine neue Schäferei von 12 Gebinden, ein Schäferhaus und Stall, ein neuer„Mulcken-Spiker“, dazu drei Baum⸗, Kraut- und Hop fengärten. Dieſe Feldmark, ſamt der Feldmark zu Schönholz iſt„mit nach Hufenzahl und gehören der Herrſchaft zu beachern
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