Druckschrift 
6 Höhendörfer im Kreise Oberbarnim : zur Heimatgeschichte von Trampe, Klobbicke, Tuchen, Heckelberg, Freudenberg, Beiersdorf / Im Auftrage des Kreisausschusses des Kreises Oberbarnim bearbeitet von Rudolf Schmidt, Eberswalde
Seite
100
Einzelbild herunterladen

Wilke, die Koſſäten Martin Pech und Chriſtoph Koß, ſo wie der Erbmüller Chriſtian Sandow und der Haus mann Joachim Lamprecht. Die Schmiedewitwe läßt durch ihren Sohn die Arbeit beſtellen. 6 Koſſäten­höfe liegen ſchon von langer Zeit her wüſte. Die Bewohner haben Hütung in der Bieſenthal'ſchen Heide, wofür ſie den Weidehafer entrichten; ſie haben ferner das Recht auf freies Brennholz.Die Per tinenzien(8. h. Gutseinkünfte) gebraucht der Penſiona rius Werner(zu Klobbicke). Für den Neuaufbau ſeiner Wirtſchaft wurden Michael Schroeder 2 Freijahre bewil­ligt, doch konnte er mit dem Aufbau nicht anfangen, weil man ihm 2 Pferde geſtohlen hatte.

Im Jahre 1704 berichten die Bieſenthaler Amtsakten zuſammenfaſſend: Das zum Amt Bieſenthal gehörige Vorwerk hat 12 conträbunable Hufen und erhält pro Hufe 12 Sch. Roggen, 5 Sch. Gerſte, 2 Sch. Hafer. 2 beſetzte Bauernhöfe, Schulze Martin Schröder und Krüger George Wilcke(ſein Sohn, der Krüger Friedrich Wilcke, wurde am 25. Mai 1756, 60 Jahre alt, im Waſſer tot aufgefunden) find vorhanden, ferner 6 beſetzte Koſſätenhöfe und 2 wüſte Höfe.

Der Krüger hat jährlich 12 Taler Dienſtgeld zu geben. Die Beſitzer dienen wöchentlich 3 Tage, im Roggen⸗ und Gerſtenaugſt 3 Tage, auch in der Roggen­und Gerſtenſaatzeit 3 Tage wöchentlich. Spinnen muß jeder 3 Tanſpel Garn. Im Augſt werden die Dienen­den geſpeiſet. Geben Geldpflege, Weidehafer, 1 ſogen. Bullengans, ingl. Hühner, Geldpfl. von der Hufe monatl. 5 Gr. Der Hirte gibt dem Bernauer Heidereuter jährlich einen Weidehammel. Ein Leineweber dient jährlich 11 Tage und gibt monatlich 3 Gr. Contri­bution. Wenn auf dem Steinfurth'ſchen oder Bieſen­thaler gejaget wird, mußten fie laufen(ſogen. Jagd laufen).

Von zwei ſchweren Feuersbrünſten berichtet das Kirchenbuch. 1682 brannte das halbe Dorf nieder. Am 31. Oktober ſind allhier die Knochen der verbrann­ten Kinder des Andreas Henning, Hausmannes zu Tuchen, begraben worden. 1750 iſt im Kirchenbuch eingetragen: Am 25. Juni gebar Martin Prillwitzens, Hausmanns Ehefrau, des morgens gegen 6 Uhr als das Feuer, welches der liebe Gott in der Nacht zwiſchen 12 und

100