3. Kirche und Pfarre
Die Matrikel vom Jahre 1600 ſagt, Tuchen werde „aus Gründel(Grünthal) curiert. Hat jährlich der Pfarrer 21 Sch. Meßkorn von Hüfnern, Koſſäthen, Müller und Hirten, und von dem Vorwerk Beer“ baum 4 Sch. Roggen. Vom Schäfer 1 Schaf und von jedem 1 Düttchen jährlich anſtatt des Opfers. Item den 4 Zeiten-Pfennig und die Johannes—garben, von jedem Bauer 2 Garben und die Mahlzeit, wenn er zum letzten allhier predigt. Mit dem Küſter andere Acidentalia wie zu Gründel.“ Die Kirche habe— ſagt die Matrikel weiter— in allen 3 Feldern 9 Morgen Land.— Ergänzend dazu ſagt eine Notiz aus dem Jahre 1830:„Der Kirchenacker liegt in 3 Feldern, und zwar a) im Vorderlande ein Fleck Acker von 5 Sch. 4 M. Roggen Ausſaat, b) am ſogenannten Schönfeld'ſchen Holzweg ein Fleck von 1 Sch. Roggen Ausſaat, ch an den ſogenannten Kießpöhlen ein Fleck von 1 Scheff. Roggen Ausſaat, ſo daß demnach im Durchſchnitt gerechnet jährlich 2 Scheff. 113M. Ausſaat angenommen werden können. Der Ertrag iſt bei gewöhnlicher günſtiger Witterung pro Scheffel das 4. Korn.“ 1849, nach der Separation, hatte die Kirche:
2 M. 77 Qu.⸗R. in den Kiebitzpfuhlenden im Seefelde,
12, 16„,„Galgenſtücken im Seefelde,
1, 3„ Angerenden im Oberfelde,
4143,, MWinkel am Grünthaler Weg im Oberfelde,
,. Hufen im Oberfelde.
An Kirchengeräten werden in der Matrikel erwähnt: ein Kelch ſamt Patene, ſowie eine„geringe Kaſel“(Chorroch. Es iſt bedauerlich, daß das ferner aufgeführte„Miſſale von Pergament“ nicht mehr vorhanden iſt.
Urſprünglich hat Tuchen eine reine Feldſteinkirche beſeſſen, die aber offenbar im 30jährigen Krieg ſtark verwüſtet wurde, denn das 1680 beginnende Kirchenrechnungsbuch ſagt, die Kirche ſei„in ſchlechten Würden und ſiehet ſo aus, daß es jeden jammert, geſtalt denn bei R egenwetter niemand trocken darin fützen kann. Auch allenthalben die Wände, deren einige allbereit ausgefallen, inſonderheit der Teile gegen Abend, ſo nebſt dem Türmchen dem Einfall drohen. Sie i ſt ganz ohne Dach. Der Flur inwendig ſieht elend
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