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6 Höhendörfer im Kreise Oberbarnim : zur Heimatgeschichte von Trampe, Klobbicke, Tuchen, Heckelberg, Freudenberg, Beiersdorf / Im Auftrage des Kreisausschusses des Kreises Oberbarnim bearbeitet von Rudolf Schmidt, Eberswalde
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das 2. Urſula genannt, find darauf die beiden andern auch an die Welt gekommen und wegen großer Schwach­heit... auch ſofort getaufet und genannt worden 3 Catharina, 4. Gertrud. Der Allmächtige ſtärke die gar kranke Sechswöchnerin und erhalte ſie den armen Würm­lein zum Beſten.

Die Ablöſung der von den Grundbeſitzern zu Tuchen an Pfarre und Küſterei zu entrichtenden Reallaſten er­folgte durch Rezeß vom 23. Februar/ 21. Juli 1877. Meßkornabgabe, Speiſegeld, Neujahrsgeld und Oſtereier fielen weg und erhielt die Pfarre als Abfindung den Be­trag von 3360 Mark 72*/, Pfg., die Küſterei 1701 Mark 50 Pfg. Die Ausführung des Regtzeſſes wurde auf den 1. Oktober 1877 feſtgeſetzt, die einzelnen Verpflichteten hatten von da ab auf 561% Jahre die Rente zu zahlen.

4. D. e Schu le

In der Matrikel vom Jahre 1600 heißt es:Küſter hat von jedem Einwohner 4 Brote, fernervon den beiden Meiern und dem Schäfer zu Beerbaum alle Vierteljahr 1 Brot, Eier und andere Accidentalia wie zu Gründel.

1698 wird Meiſter Chriſtian Loventz alsSchul­meiſter erwähnt, dem Meiſter Michael Jänicke,Schul­meiſter und Rademacher, folgte; er ſtarb 1738, nachdem er 23 Jahre der Tuchener Schule vorgeſtanden hatte. Sein Gehalt warſo ſchlecht, daß er ſein notdürftiges Brot nicht finden kann. Er vergleicht ſich deshalb mit dem Lehrer zu Grünthal dahin, daß letzterer ihm die Hälfte des in Tuchen einkommenden Meßkorns abgab, was 61% Scheffel Roggen ausmachte; auch bekam er von 1727 ab allevorfallenden Accidentalia, ſowie die Er trägniſſe des jährlichen Umbſingens in Tuchen.

1816 war der 52 Jahre alte Küſterſchullehrer Ephraim Schmiele 22 Jahre im Dienſt. Sein Einkommen betrug 69 Vr. 19 Gr.Er treibt die Leineweberei, ohne die­ſelbe würde er ſeine Familie nicht ſubſiſtieren können. 1821 wurde Schmiele emeritiert. Ihm folgte Lehrer Wilhelm Seeger.

Das Anfang des 19. Jahrhunderts erbaute Fachwerk­ſchulhaus wurde 1864 durch einen Anbau, die Lehrer­wohnung, vergrößert. Zur Schule gehörten damals: 1 Garten am Haufe lt. Sep. Retz. von 1860. 1 Garten in

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