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6 Höhendörfer im Kreise Oberbarnim : zur Heimatgeschichte von Trampe, Klobbicke, Tuchen, Heckelberg, Freudenberg, Beiersdorf / Im Auftrage des Kreisausschusses des Kreises Oberbarnim bearbeitet von Rudolf Schmidt, Eberswalde
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ehemalige Stadtanlage. Die Anlage der Siedelung bildet, ganz ähnlich wie in dem ebenfalls zum Dorfflecken herab geſunkenen Städtlein Niederfinow, ein Dreieck, das von drei Hauptſtraßen eingeſchloſſen wird. Die Bernauer Straße von der Brennerei bis Klockow l, die Berliner Straße von Auguſt Diemert II bis Schlöricke und Blaube, während die dritte von Bauer Fr. Hübner bis zum Pfarrhauſe beide verbindet. Die Heerſtraße führte von Bernau, heute Bieſenthal, her, bei der Brennerei an Bauer Fr. Hübner vorbei, zwiſchen Bauer Bredereck zur Linken, und Heinſch, der älteſten und einzigen Krug⸗ wirtſchaft des Ortes, ſchräg hinüber auf die Ebers walder Chauſſee. Der ſogen. Müllerpfuhl blieb zur Linken liegen.

In mittelalterlichen Urkunden iſt die Rede von einem Rat der Stadt, ja 1740 wird noch vom Bürger­meiſter geſprochen, ohne daß man ſich aber ein Bild von der Verwaltung im ſtädtiſchen Sinne machen kann. Auch die älteren Urkunden geben darüber keinerlei Aus­kunft. Uebrigens ſind Dokumente, die ſich mit der älteren Vergangenheit Heckelbergs beſchäftigen, ſo gut wie gar keine auf unſere Zeit gekommen. Manwürde vielleicht mehrere Nachricht aus dem Altertum mitteilen können, wenn nicht ſchon vor ſehr langer Zeit die alten Privi­legien und Schriften, welche in der Kirche in einem ver ſchloſſenen Kaſten aufbewahrt lagen, durch einen Räuber geſtohlen worden; und da dieſer Böſewicht ſich in feiner Erwartung, Geld in dem Kaſten zu finden, betrogen ſah, ſo verbarg er denſelben nebſt den darin befindlicher Briefſchaften und Siegeln in einem Steinhaufen an der Beyersdorfſchen Grenze. Hier wurde er aber erſt nach vielen Jahren entdeckt, indem der Dieb ſelbſt kurz vor ſeiner Execution den Ort anzeigte; ſämtliche Schriften aber waren durch den Regen, Schnee und die Witterung überhaupt in ſo langen Jahren gänzlich vermodert.)

Der Heckelberger Prediger Lüdicke berichtet 1740, daß die große Glocke in der Kirche noch alle Nachmittage um 2 Uhr geläutet werde, damit Heckelbergsaltes ſtädtiſches Recht nicht verloren gehe.

47) Fiſchbach⸗-Schadow, Stgtiſt, topograph. Städtebe­ſchreibung I, Oberbarnim. Berlin 1786, S. 352.

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