Druckschrift 
6 Höhendörfer im Kreise Oberbarnim : zur Heimatgeschichte von Trampe, Klobbicke, Tuchen, Heckelberg, Freudenberg, Beiersdorf / Im Auftrage des Kreisausschusses des Kreises Oberbarnim bearbeitet von Rudolf Schmidt, Eberswalde
Seite
114
Einzelbild herunterladen

Die frühere Schafzucht iſt alfo zur Schweinezucht übergegangen. Ziegen, Gänſe, Enten, Hühner, Bienen ſtöcke wurden 1860 nicht gezählt. 1900 ergeben dieſe folgende Zahlen: 48 115 21 1218 19.

Die Obſtbaumzählung des Jahres 1900 ergab folgen: des Reſultat:

652 Aepfelbäume, 233 Birnbäume, 673 Pflaumen⸗ und Zwetſchenbäume, 1447 Kirſchbäume. Im Jahre 1925 beſaß Heckelberg 459 Einwohner.

3. Der Lehnſchulze

In welcher Beziehung der Heckelberger Lehnſchulze zur Anlage und Gründung des Dorfes ſteht, wiſſen wir nicht. Aber mit den erſten ausführlichen Nachrichten, die uns über Heckelberg berichten(1375), taucht auch der Lehnſchulze auf, und wir hören, daß er 8 Landhufen be ſitzt(welche der Schulze von Kruſemarken gekauft hatte, eine außergewöhnliche Vergabung, denn in der Regel kommen auf das Schulzengericht nur 4 Freihufen. Die Wohlhabenheit des Heckelberger Schulzen geht auch daraus hervor, daß er in der Lage war, ſchon damals den Wördenzins, der 35 Schillinge jährlich einbrachte, an ſich zu kaufen. Wie indeſſen aus dem Schoßkataſter 1450 hervorgeht, beſtand der Beſitz des Schulzen aus 4 Lehn­und 4 Zinshufen. Für die letzteren hatte er alſo die gleichen Abgaben wie die Bauern zu geben, für die erſteren insbeſondere das Lehnpfserd zu ſtellen, das er bei Kriegsausbruch dem Landesherrn zuzuführen hatte. Dieſe Naturalleiſtung iſt ſpäter in eine Geldabgabe um gewandelt worden.

Das Bieſenthaler Amtsregiſter von 1595 beſagt: Der Schulze Dix Wymann iſt von denen von Arnim vor einen Lehnſchulzen angeſchlagen. Er hat aber keine Lehnbriefe, ſondern berichtet, daß dieſelben ſeinem Großvater vor etzlichen Jahren verbrannt ſeien; hat 4 Lehnhufen und muß die Arnimſche Herrſchaftsſachen führen(alſo die Abgaben alljährlich in Heckelberg einſammeln). Dagegen hat er frei Futter und Mahl und gibt jährlich ins Amt (Bieſenthal) 1 Tlr. 4 Sgr. 10 Pfg. für das Lehnpferd. Es iſt auch dem Schulzen Anno 1588 ein wüſter Koſſäten­hof, darauf vorhin Jacob Schulze gewohnt hat, aus dem Amte zugeſchlagen. Davon ſoll er jährlich geben 2 märk.

114