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6 Höhendörfer im Kreise Oberbarnim : zur Heimatgeschichte von Trampe, Klobbicke, Tuchen, Heckelberg, Freudenberg, Beiersdorf / Im Auftrage des Kreisausschusses des Kreises Oberbarnim bearbeitet von Rudolf Schmidt, Eberswalde
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am rechten Unterarm auffallend weit ist. Wie der alte Lehrer Müller in Heckelberg dem Besucher der Kirche zu­meilen mitteilte, war dieser Arm einst beweglich, und zwar mit Hilfe einer hinter dem Altar befindlichen Schnur. Zog man daran, so bewegte sich die Hand über dem Haupte des Christkindes lieb kosend oder segnend hin und her. Durch eine zweite Schnur ließ sich das kleine Ventil eines mit Wasser gefüllten Kastens hinter dem Kopfe der Mutter Gottes so weit öffnen, daß einige Tropfen herausflossen, die dann durch seine Röhrchen bis zu den Augen der Maria gelangten und hier als Tränen austraten. So fonnte man die heilige Maria also segnen und weinen lassen. Gelegentlich einer Ausbesserung fand man in einer plattenfest verschlossenen Altarnische einige Reliquien. 1740 stand über dem Altar: Gott segne Heckelberg, das Kirchenhauß und Ackerwerk."

Die Kanzel wurde 1595 eingeweiht, ihr Helm­aufsatz trägt den Spruch Jesaias 58 Vers 1. Die jetzige Orgel, eine Arbeit des Eberswalder Orgelbauers Kienschers, stammt aus dem Jahre 1860.

Von den Kirchengeräten stammt das messingene Taufbecken mit der Ausschrift Elisabeth Kirch­nerin"( damalige Pfarrwitme) aus dem Jahre 1684. Die ältesten Geräte sind, wie das Kirchenbuch sagt, wäh­rend des 30jährigen Krieges verschwunden, ein fupferner Kelch und eine ebensolche Monstranz.( Visitationsprotokoll von 1573.) Drei zinnerne Altarleuchter wurden 1651 an Stelle von zwei messingenen Leuchtern, die noch 1600 vorhanden waren, angeschafft. Damals( im Jahre 1652) schenkten auch Michael Schiele und Martinus Bruns­i om je ein Altartuch. Ein altes Meßtuch trug die Buch­staben: J. M. E. D. A. D. D. mit einer Krone darüber. 1669 schenkte Pastor Georgi eine rote Sammetdecke, 1679 die Ehefrau des Krügers und Gerichtsschöppen Simon Sellom einen weißen Chorroc, 1680 die Ehefrau des Bürgermeisters Danewig ein weißes Altarkreuz, 1681 die Ehefrau des Kirchenvorstehers Peter Klockom einen furzen Chorrock, 1716 die Senator Seiden­burgschen Eheleute zu Neustadt- Eberswalde einen silbernen, innen vergoldeten Kelch nebst Zubehör. Auf der zinnernen Kirchenflasche steht die Jahreszahl 1681, auf dem Abendmahlstelch Peter Göze 1680", auf dem Brotteller Peter Tiede 1680". Eine mit sehr schönem

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