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6 Höhendörfer im Kreise Oberbarnim : zur Heimatgeschichte von Trampe, Klobbicke, Tuchen, Heckelberg, Freudenberg, Beiersdorf / Im Auftrage des Kreisausschusses des Kreises Oberbarnim bearbeitet von Rudolf Schmidt, Eberswalde
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ſchmiedeeiſernem Beſchlag, ſowie mit einem hölzernen hiebeſchloß verſehene Tür führt nach der Sakriſtei, die

Volksmunde den NamenHölle führt. Hier wurden früher einige ſehr alte Meßgewänder, ſowie die

dige Lampe und die Figur der heiligen Anna etzt im tuſeum zu Eberswalde) aufbewahrt. Am 26. März 1340 vereignet Markgraf Ludwig der leltere den Altlandsberger Ser vitenbrüdern das irchenpatronat von Heckelbergzur Ehrung und Rehrung des Dienſtes Gottes, deſſen Verherrlichung wir nmer weiter auszudehnen ſtreben(ſowie dasjenige von euenberg), gegen eine Zahlung von 10 Pfund damali­‚er Landeswährung(nach heutigem Gelde rund 15 Reichs­nark), die der ſtets geldbedürftige Fürſt vom Bettelkloſter ınnahm.°) Die Urkunde ſagt, daß der Landesherr bis­‚cr aus den beiden Pfarren fein Patronatsgült bezogen habe; es betrug jährlich 1 Pfund, und als Ablöſung gab das Altlandsberger Kloſter den zehnfachen Betrag.

Nach dem Landbuch Kaiſer Karls beſaß die Kirche ſelbſt eine Landhufe, die abwechſelnd von den Bauern beſtellt wurde. Das Kirchenland ſcheint ſich im Laufe der Zeit auf das Doppelte vermehrt zu haben, denn 1574 iſt von 2 Hufen die Rede. Bei der Beſtellung bzw. der Einſammlung des Ernteertrages wurde den Bauers­leutenBier gereicht, was ſich nach und nach zu einem wirklichen Uebelſtand entwickelte, denn der Viſitations­abſchied vom Jahre 1600 bemerkt:Weil in voriger Viſi­tation(derjenigen von 1574) verordnet, daß der Ge­meinde zur Beſtellung des Ackers bei der Rechnung nicht mehr denn 4 Tonnen Bier ſollen gegeben werden, darüber aber bei 10 Tonnen Bier jährlich verſoffen werden, ſo haben die Viſitatoren es bei 5 Tonnen bewenden laſſen und alle anderen Unkoſten abgeſchafft, und was darüber gegeben wird, ſollen die Vorſteher von dem ihren er­ſtatten.

Erbpächter des 63 Morgen großen Kirchenackers und 30 Morgen heideplanes, verſchiedenſter Bonität war 1794 der Bauer Gottlieb Hübner. Nach dem Erbpachts­vertrage vom 1. Juli und 4. September 1794 iſt dafür eine Getreiderente von 36 Scheffel Roggen und

es) Riedel A XII 49 Vergl, auch Alex. Giertz in Brandenburgia⸗Archiv XIII S. 392.;

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