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6 Höhendörfer im Kreise Oberbarnim : zur Heimatgeschichte von Trampe, Klobbicke, Tuchen, Heckelberg, Freudenberg, Beiersdorf / Im Auftrage des Kreisausschusses des Kreises Oberbarnim bearbeitet von Rudolf Schmidt, Eberswalde
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es, der Heckelberg faſt dem Boden gleich machte. Trotz dem wollte das Volk nicht glauben, daß es ein eigener Landesvaſall war, der dies tat. Die Heckelberger Volks überlieferung, die ſpätere Prediger aufgezeichnet haben ſagt deshalb auch, daß die Truppen des pommerſchen Heerführers() Dietrich von Kniczow() Heckelberg bi: auf den Grund niedergebrannt hätten. Rur langſam hat ſich das Städtlein von dieſen Wunden erholt. Damals ſoll man ſtatt des Heckelwerkes, ſtatt der Umwehrung mit Reiſigſchüttung begonnen haben mit dem Bau einer Stadtmauer.

Während des Huſſitenkriegszuges Anno 1432 wird in Heckelberg nicht mehr viel zu holen geweſen ſein, denn von einem ſolchen Schlag erholten ſich die Städte weit weniger ſchnell als heute. Es klingt deshalb noch wie ein bitterer Nachhall ſchwerer Zeiten, wenn im Jahre 1437 Markgraf Friedrich die Abgaben des Städtchens faſt auf die Hälfte herabgeſetzt, weil erdie Arm t Be­kümmernis und Schwachheit der Ein wohner, die ſie verhindern, die ihnen obliegenden Zinſen und Renten zu entrichten, erkannt hatte.(Raumer, Cont. 1 139.)

Nun hatte Heckelberg verhältnismäßige Ruhe bis zu den ſchweren Zeiten des 30jähr igen Krieges. Die erſten Jahre verliefen anſcheinend ruhig. Jedoch in den Jahren 163034 wurden von Heckelberg folgende Kontributionen eingezogen: 693 Tlr. 4 Gr. 9 Bi; 14 Wiſpel 22 Scheffel Roggen, 8 Wiſpel 7 Scheffel Hafer, 7 Wiſpel 3 Scheffel Gerſte; 10 Ochſen, 48 Hammel; 1 Tonne Bier; 109 Brote a 10 Pfund; 1 Zentr. 28 Pfd. Werg; 48 Fuder(Heu) ohne die Leiſtungen, welche eine nachträgliche Aufzeichnung nicht erfahren haben. Die meiſten Bewohner flohen oder kamen um, und die Feld­flur bedeckte ſich mit Wald, da ſie nicht beackert wurde ö ſo daß noch 1678 das Reviſionsprotokoll meldet:

Die wüſten Bauern⸗ und Koſſätenhufen ſollen vor langer Zeit ſchon alſo geweſen ſein; unddaß ſich keiner angegeben habe, alſo kein Zuzug zu verzeichnen war, weildie immer wieder einfallenden böſen Zeiten ſolches verhinderten.

Im 18. Jahrhundert beſuchten die Ru[fen Heckel­berg. 1760 ließen fie den Pred iger durch­peitſchen, da ſie kein Geld bei ihm fanden. Am

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